Donnersbergkreis Rohrbruch beschert Schülern „Wasserfrei“

Nicht etwa dem Wintereinbruch in der Nacht auf Mittwoch hatten es die Schüler der Integrierten Gesamtschule, der Realschule plus und der Schule am Donnersberg in Rockenhausen zu verdanken, dass sie gestern keinen beziehungsweise nur abgespeckten Unterricht hatten: Zwei Rohrbrüche hatten am frühen Morgen die Wasserversorgung im Mühlackerweg – in der die drei Schulen angesiedelt sind – für rund zehn Stunden lahmgelegt.

Zwar haben die Mitarbeiter der Rockenhausener VG-Werke den ganzen Tag über im doppelten Wortsinn mit Hochdruck daran gearbeitet, die Schäden so schnell wie möglich zu beheben – was gegen 18 Uhr dann auch gelungen war. Doch an einen regulären Verlauf des Schultages war nicht zu denken: Die Realschule hat den Unterricht nach der vierten Stunde beendet und die Schüler mit der ersten möglichen Busverbindung nach Hause geschickt. Ähnlich an der IGS: Der Großteil der Schüler bis zur zehnten Klasse durfte ebenfalls gegen 11.30 Uhr gehen beziehungsweise fahren. Bis Nachmittag geblieben sind allerdings die Ganztagsschüler, die Bläserklasse sowie die Oberstufe. Dabei hatte die IGS im Gegensatz zur Realschule – die gänzlich „ohne“ war – noch Glück im Unglück: Die Wasserversorgung des gegenüber gelegenen Erweiterungsbaus erfolgt von der Brühlgasse aus. Hier waren also, übrigens als eine Art Nachbarschaftshilfe auch für Realschüler, die Toiletten „im Notfall“ zu benutzen. Ganz schön ins Rotieren gebracht hat der vorübergehende Wasser-Stopp die Schule am Donnersberg: Zwar haben dort wenigstens die über eine Zisterne mit Wasser versorgten Toiletten zur Verfügung gestanden. Doch zum einen gelten an der Schule mit den Förderschwerpunkten Lernen, ganzheitliche und motorische Entwicklung sowie Sprache gerade für die Pflege der schwerstbehinderten Kinder besondere Hygienevorschriften, wie Schulleiter Harald Dechent im Gespräch mit der RHEINPFALZ betonte. Weshalb das Angebot, Wasser aus den benachbarten (und nicht „abgeschnittenen“) Hallen im Schulzentrum zu holen, nur bedingt angenommen werden konnte. Zum anderen hat die Schule zwar versucht, so viele Kinder wie möglich wieder abholen zu lassen. Ein Teil der Schüler wird allerdings aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigungen von Kleinbussen zum Unterricht beziehungsweise wieder nach Hause gebracht. Da sich der Rücktransport nicht in allen Fällen so kurzfristig organisieren ließ und außerdem bei manchen Schülern die Betreuung zu Hause nicht gewährleistet gewesen wäre, mussten nach Dechents Schätzung etwa 20 Prozent bis zum Schulende um 15.15 Uhr ausharren. Zu diesem Zeitpunkt haben die Mitarbeiter der VG-Werke noch fieberhaft an den defekten Leitungen gearbeitet. Betroffen waren die Ecke Mühlackerweg/Obermühle (jüdischer Friedhof) – hier hatte es laut Werkleiter Bernhard Persohn vor rund einer Woche schon einmal einen Rohrbruch gegeben – beziehungsweise der Mühlackerweg in Richtung der Einmündung Leiterberg. Persohn schloss nicht aus, dass die Schäden in Zusammenhang mit einer der vielen momentanen Baumaßnahmen in der Stadt stehen: „Wenn beispielsweise wegen Arbeiten ein Hydrant verhältnismäßig schnell geschlossen wird, dann gibt es einen Druckstoß, der sich durch das Netz fortsetzt.“ Dieser Druck suche sich „das schwächste Glied in der Kette“ – die aus Asbestzement bestehenden Rohre bieten dafür gute Angriffspunkte. „Da langt ein kleiner Haarriss und es kommt zum Rohrbruch“, so Persohn. Eine der gestern beschädigten Leitungen sei auf einer Länge von drei Metern aufgeschlitzt gewesen. Bis zum frühen Nachmittag waren die schadhaften Stellen freigelegt, dann mussten zunächst Ersatzteile besorgt werden. Gegen 15.30 Uhr waren die Reparaturen vermeintlich abgeschlossen – „als wir dann aber Druck drauf gegeben haben, ist die eine Leitung wieder geplatzt“, berichtete Persohn. Und zwar ausgerechnet jene, die für die Versorgung der Schulen maßgeblich ist. Für das Team der Werke – das bei den gestrigen Wetterverhältnissen wahrlich nicht um seine Tätigkeit zu beneiden war – bedeutete das: nach Kaiserslautern fahren, neue Teile besorgen und diese wiederum einbauen. Gegen 18 Uhr hieß es dann im Mühlackerweg endlich wieder „Wasser marsch“ . Wenn’s nach den Schülern gegangen wäre, hätten sich die Werke-Mitarbeiter mit der Reparatur sicher noch ein wenig Zeit lassen können ... (kra)

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