Rockenhausen Nils Nagers Ferientipp: Ein Kunstwanderweg mit Kunstwerken von Kindern

Wer schaukelt denn da am Baum?
Wer schaukelt denn da am Baum?

Ein Ferientipp von RHEINPFALZ-Biber Nils Nager: In Rockenhausen gibt es einen neuen Weg, auf dem es Kunstwerke zu entdecken gibt. Angefertigt wurden diese von Kindern. Und das Beste: Die Ehrenamtlichen, die den Weg organisiert haben, haben schon jetzt Ideen für weitere Wege.

Zwischen Zweigen lugt ein Baumstumpf mit zwei Augen und einem bunten Schnabel hervor. An Ästen hängen bunt bemalte Holzstücke, und am Wegesrand stehen Pfähle. Auf dem Kunstwanderweg in Rockenhausen finden Wanderer Kunstwerke, gemalt von Kindern aus dem Regenbogenkindergarten, von Schülern der Förderschule am Donnersberg und der Anne-Frank-Grundschule. Der Weg beginnt in der Nähe des Tennisplatzes in Rockenhausen. Dort steht ein Pfahl, den das Maskottchen ziert.

Versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern gibt es Kunstwerke von Kindern zu entdecken.
Versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern gibt es Kunstwerke von Kindern zu entdecken.

„Jedes gute Projekt braucht ein Maskottchen“, sagt Kathrin Spieß lachend. Sie hat sich den Weg gemeinsam mit weiteren Ehrenamtlichen ausgedacht und die Kunstwerke aufgehängt. Das Maskottchen wurde von einer Schülerin gemalt, die zu dem Zeitpunkt in der vierten Klasse war. Spieß ist Grundschullehrerin und hat ihren Schülern von der Sage um das Elwedritsche erzählt. Das ist ein Fabelwesen, das im Pfälzer Wald leben soll. Es wird als eine Mischung aus Huhn, Gans und Ente beschrieben. Die Grundschüler aus Kathrin Spieß’ Klasse haben dann ein solches Elwedritsche gemalt. Eines der Bilder ist nun zum Maskottchen geworden.

Leider schon Vandalismus

Das Maskottchen trägt – passend zu Rockenhausen – den Namen Rocki. Es befindet sich auf dem neuen Kunstweg und auch auf dem Rätselweg. Den Rätselweg gibt es schon seit einem Jahr. Wer ihn entlanggeht, kann auf dem Weg Rätsel lösen und am Ende eine Belohnung erhalten. „Das läuft bisher gut“, erzählt Kathrin Spieß. Für den Rätselweg gibt es auch ein Gästebuch. Die Rückmeldungen, die darin zu finden sind, belegten, dass der Weg gut genutzt wird und die Rätsel Spaß machen. Auf dem Rätselweg ist das Maskottchen Rocki grün, beim neuen Kunstweg ist Rocki gelb und hat rote Punkte.

Mit einem Erdbohrer wurden Löcher in die Erde gebohrt, damit die Pfähle hineingesetzt werden konnten.
Mit einem Erdbohrer wurden Löcher in die Erde gebohrt, damit die Pfähle hineingesetzt werden konnten.

Bei Rockis Rätselweg wurde noch nichts kaputt gemacht – das ist gut so. Auf dem neuen Kunstweg allerdings schon. So hängen an Holzpfeilern zwei Fische, am Anfang waren es mal drei Fische gewesen. Und an einem der beiden verbleibenden fehlt auch noch eine Schwanzflosse. Den meisten Kunstwerken ist nichts passiert, ein paar wenige wurden aber abgerissen oder mitgenommen. Kathrin Spieß vermutet, dass es daran liegt, dass der Kunstweg nahe an der Stadt liegt. „Zum Rätselweg gehen wirklich nur Wanderer oder Kinder, die den Weg nutzen wollen, hier bei dem Kunstweg ist das anders“, sagt sie.

Für Kinder und für Erwachsene

Aber warum hat sich das Team für den Kunstweg dann den Standort in der Nähe des Tennisplatzes ausgesucht? Das liegt daran, dass der Weg auch für Kindergartengruppen und Schulklassen gut erreichbar sein soll. So können die Kinder gemeinsam den Kunstweg laufen und ihre Kunstwerke entdecken. Insgesamt ist der Weg 1,1 Kilometer lang. Im Gegensatz zum Rätselweg ist es kein Rundweg. Spieß denkt aber, dass es auch spannend ist, hin und zurück zu laufen und aus beiden Richtungen Kunstwerke zu entdecken. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Im Wald gibt es natürlich auch Eulen.
Im Wald gibt es natürlich auch Eulen.

Im Vorfeld sind Kathrin Spieß und weitere Helfer mit dem Förster der Stadt den Weg abgelaufen, um zu schauen, wo und wie die Kunstwerke aufgehängt werden können. Sie haben sie dann mit Schrauben befestigt, haben sie an einen Baumstumpf oder einen abgefallenen Ast gehängt, nicht aber an lebende Bäume. Auf dem Weg stehen auch bunte Pfähle. Mithilfe eines Erdbohrers wurden Löcher in den Boden gebohrt, damit die Pfähle hineingesetzt werden konnten. Unterstützung bekamen die Ehrenamtlichen dabei vom Bauhof.

Schon Ideen für die nächsten Wege

Die Gruppe, die sich den Weg ausgedacht und die Kunstwerke aufgebaut hat, besteht derzeit aus sieben Leuten. Schon jetzt haben sie Ideen für weitere Projekte und suchen noch Leute, die mithelfen möchten. Eine der Ideen ist ein Murmelweg, bei dem es am Wegesrand Fahrrinnen und Hindernisse für Murmeln gibt. Eine weitere Idee ist ein Tannenzapfenweg. Bislang liegen diese Pläne aber noch in der Ideenschublade.

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