Winterborn Neuer Bürgermeister kommt auch mal mit dem Motorrad zu Terminen

Ingo Klein will die dörfliche Struktur in Winterborn stärken.
Ingo Klein will die dörfliche Struktur in Winterborn stärken.

Ingo Klein heißt der neue Ortsbürgermeister von Winterborn. Der 51-Jährige will vor allem die dörfliche Struktur stärken und regelmäßige Bürgersprechstunden einführen. Bei all dem sollen seine Hobbys aber nicht zu kurz kommen. Zumindest eins davon könnte sich auch in das politische Engagement integrieren lassen.

Seit Januar war der Posten des Ortsbürgermeisters in Winterborn vakant. Im November hatte der vorherige Ortschef Thomas Mettel aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt verkündet. Als sich dann kein Kandidat für die neue Urwahl stellte, war für Ingo Klein klar, dass er für das Amt kandidieren will – bevor die Gemeinde durch einen Beauftragten von außen verwaltet werden muss. Mit dem neuen Amt, in das er nun einstimmig durch den Gemeinderat gewählt wurde, möchte er nun etwas zurückgeben.

Zusammen mit seiner Frau und den inzwischen vier erwachsenen Kindern seien sie alle damals, als sie 1994 nach Winterborn zogen, sehr herzlich aufgenommen worden. „Von allen Seiten gab es nach dem Zuzug immer tatkräftige Unterstützung“, sagt der neue Ortschef. Die ganze Familie fühlte sich sehr wohl in dem kleinen Ort und sie hätten hier gespürt, was eine richtige „Dorfgemeinschaft“ eigentlich ausmacht. Klein gehörte dem aktuellen Gemeinderat nicht an, war aber bereits früher für eine Legislaturperiode als Ratsmitglied aktiv.

Regelmäßige Bürgersprechstunden

Geboren in Ziegenhain in Hessen wohnte Klein vor Winterborn in Bad Kreuznach und anschließend in Kirchheimbolanden. Klein ist seit 2015 beruflich als Gewerkschaftssekretär bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Rheinland-Pfalz in Mainz tätig, zuvor war er Referent beim Diakonischen Werk der Pfalz. Ursprünglich hat er den Beruf des Erziehers gelernt und brach 1990 als Mann in eine Frauendomäne ein: Er leitete die Kindergärten in Albisheim und Kirchheimbolanden und war zudem bei der Diakonie in Bad Kreuznach in diesem Metier beschäftigt.

Klein, der mal Vorstandssprecher der Donnersberger Grünen und nach den Beschlüssen über das Afghanistan-Mandat 2001 aus der Partei ausgetreten war, findet es wichtig, dass gerade die kleinen Dörfer in der Nordpfalz selbstständig bleiben, weil sie funktionierende Gemeinschaften sind, in denen der direkte persönliche Kontakt untereinander selbstverständlich ist. Klein ist zuversichtlich, durch seine bisherigen beruflichen und politischen Erfahrungen die große Lücke, die sein Vorgänger Thomas Mettel hinterlassen habe, einigermaßen ausfüllen zu können. So will er auf jeden Fall die Stärkung der dörflichen Struktur angehen. Zudem sei es nach dem Abflauen der Pandemie wichtig, die Kommunikation im Dorf wieder in Gang zu bringen. Dazu stellt sich Klein zum Beispiel regelmäßige Bürgersprechstunden vor.

Hobbys: Handball und Motorrad

Die große Hoffnung ist, so Klein, „dass wir wenigstens in diesem Jahr am ersten September-Wochenende wieder unsere Kerb in Winterborn gemeinsam feiern können“. Bei all dem sollen seine Hobbys nicht zu kurz kommen: Das Handballspielen beim SSV Meisenheim oder das Motorradfahren mit seiner Yamaha DragStar 650. „Kann schon sein“, so Klein schmunzelnd, „dass ich bei schönem Wetter zu Ortsterminen und Treffen in der Verwaltung dann auch schon mal mit dem Motorrad anreise.“

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