Imsweiler/Ober-Olm Nach Kollision: Rettungshubschrauber „Christoph 66“ muss zu Boden

„Christoph 66“, der Rettungshubschrauber für die Westpfalz, wird derzeit in Bonn repariert. Eine Ersatzmaschine fliegt bereits a
»Christoph 66«, der Rettungshubschrauber für die Westpfalz, wird derzeit in Bonn repariert. Eine Ersatzmaschine fliegt bereits ab Imsweiler.

Der Rettungshubschrauber „Christoph 66“ musste am Dienstag nach einer Kollision bei Ober-Olm zu einer Sicherheitslandung ansetzen. Wie es dazu kam und wie die Westpfalz nun abgesichert ist.

Rettungshubschrauber „Christoph 66“ war am Dienstagnachmittag gerade auf dem Rückweg von einem Einsatz. Sein Ziel: Imsweiler. Dort ist der für die Westpfalz zuständige Helikopter stationiert – wenngleich Betreiber ADAC Luftrettung plant, ihn umzusiedeln und auf Dörnbacher Gemarkung einen Landeplatz zu bauen.

Bei kleinen Vögeln passiert nichts

Doch auf dem Weg vom Einsatzort nach Imsweiler passierte es: In der Nähe von Ober-Olm (Landkreis Mainz-Bingen) kollidierte „Christoph 66“ mit einem Vogel. Dabei wurde die Frontscheibe des Hubschraubers beschädigt, wie Jochen Oesterle, Sprecher der ADAC Luftrettung, berichtet. Die Crew des Hubschraubers musste zu einer kontrollierten Sicherheitslandung ansetzen. Glück im Unglück: Es war kein Patient an Bord. Personen wurden bei dem Unfall nicht verletzt. „Christoph 66“ kam sicher auf einem Feld zwischen Ober-Olm und Mainz-Lerchenberg zum Stehen.

Zusammenstöße zwischen Rettungshubschraubern und Vögeln sind laut Oesterle eher selten. Bei durchschnittlich 150 ADAC-Hubschrauber-Einsätzen an jedem einzelnen Tag komme ein solcher Vogelschlag nur etwa einmal pro Monat vor. Und im Normalfall gehe dann auch nicht gleich eine Scheibe zu Bruch. Es ist davon auszugehen, dass „Christoph 66“ mit einem größeren Vogel zusammengestoßen ist: Bei Kollisionen mit Vögeln bis zu einem Gewicht von etwa einem Kilogramm komme es in der Regel nicht zu Beschädigungen, schildert Oesterle.

Reparatur so schnell wie möglich

Damit die Westpfalz in Notfällen trotzdem versorgt ist, hätten innerhalb kurzer Zeit eine Ersatzmaschine und eine Ersatzcrew bereitgestanden, sagt Oesterle. Der Ersatzhubschrauber harre nun ganz regulär in Imsweiler seiner Einsätze und fliege diese auch unter dem Namen „Christoph 66“. Der ursprüngliche Westpfalz-Hubschrauber verbrachte die Nacht nach der Notlandung auf dem Feld bei Ober-Olm. Er wurde von einer Sicherheitsfirma bewacht. Am Mittwochmorgen, gegen 9 Uhr, wurde er mithilfe eines Krans auf einen Tieflader geladen. Dieser transportierte ihn zur Werft nach Bonn-Hangelar.

Dort ist der ADAC-Helikopterservice ansässig, der für Reparaturen und Sicherheitsprüfungen an den Rettungshubschraubern zuständig ist, wie Oesterle erläutert. Wie lange die Reparaturen am Westpfalz-Helikopter dauern werden, konnte der Sprecher nicht sagen. Es werde aber alles dafür getan, dass „Christoph 66“ schnellstmöglich wieder seinen Einsatz aufnehmen kann.

Bis voraussichtlich 2026 in Imsweiler

Das Einsatzgebiet des Rettungshubschraubers „Christoph 66“ umfasst neben dem Donnersbergkreis auch Stadt und Kreis Kaiserslautern sowie die Kreise Kusel und Birkenfeld. Außerdem wird er für Verlegungen von Patienten genutzt – das kann auch im größeren Radius erfolgen. Seit 2019 flog er seine Einsätze von Eßweiler (Kreis Kusel) aus, seit 2021 ist der Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H145 D-2 interimsweise am Imsweilerer Flugplatz stationiert. Der Helikopter ist zusätzlich mit einer Rettungswinde – Seillänge 90 Meter, Traglast 250 Kilogramm – ausgestattet. Die Konzession für den Regelbetrieb, die das Land Rheinland-Pfalz kürzlich vergeben hat, beinhaltet auch den Bau und Betrieb einer neuen Luftrettungsstation – da hat sich der ADAC für einen Standort auf Dörnbacher Gemarkung entschieden. Nur etwa 400 Meter entfernt vom Flugplatz Imsweiler, von wo aus „Christoph 66“ bis zur geplanten Fertigstellung der Station im Jahr 2026 auch weiter starten wird.

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