Donnersbergkreis Kampfspiel mit unrühmlichem Ende

«Mannweiler-Cölln.» Dieses Derby war hart umkämpft und fand ein unrühmliches Ende: Bis kurz vor Schluss hatten sich die A-Klasse-Teams SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg und SG Appeltal gestern ein Kampfspiel auf Augenhöhe geliefert. Dann aber brach Schiedsrichter Robin Schulze die Partie beim Stand von 0:1 (0:0) in der 86. Minute ab. Die Frage nach dem Warum blieb offen – und ließ bei vielen Zuschauern Ratlosigkeit zurück.

Der Anblick der zahlreichen am Straßenrand geparkten Autos machte schon bei der Anfahrt klar: Hier muss es sich um eine besondere Begegnung handeln. Bei trockenem, kühlem Wetter – ab und zu war sogar blauer Himmel zu sehen – war die Partie von Beginn an geprägt von Kampf, Einsatz und einer gewissen Härte. In der Anfangsphase war Appeltal leicht überlegen und kam in der 10. Minute zu einer guten Chance; doch Waldemar Baum im Heimtor parierte den Flachschuss. Es entwickelte sich kein schönes Spiel, meist schlugen beide Teams den Ball nur hoch und weit nach vorne. So kam kein vernünftiger Aufbau zustande. Kurz vor der Pause hatte Dennis Pätzold im Gästetor bei einigen hohen Bällen leichte Probleme, doch Gastgeber Finkenbach konnte daraus keinen Nutzen ziehen. Appeltals Trainer Lothar Kreis kommentierte das Spiel zur Pause so: „Von welchem ’Spiel’ reden Sie? Ich sehe hier nur Kick and Rush.“ Wenige Minuten später aber sollten er und seine Spieler jubeln dürfen: In der 49. Minute kam Dirk Frantz mit einem satten Schuss im Strafraum zum Abschluss. Unhaltbar schlug der Ball links halbhoch im Eck ein. In der Folge machte Finkenbach etwas mehr Druck und drängte die Gäste oft in die Abwehr zurück. Die größte Chance vergab Marcel Dominik Weiß, der aus der Mitte des Strafraums einen quer gespielten Ball mit Risiko volley annahm und weit über das Tor donnerte. Appeltal-Coach Kreis forderte von seiner Mannschaft mehr Aktionen nach vorne; ein schöner Konter war auch erfolgversprechend, doch Finkenbachs Torwart Baum machte die Chance durch sein energisches Herausgehen zur Ecke zunichte. In der 80. Minute dezimierte sich die Heimmannschaft: Jens Eich, der bereits in der 61. Minute Gelb wegen Meckerns gesehen hatte, musste wegen erneuten Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz – eine Entscheidung, die der Finkenbacher Trainer Alexander Raab voll akzeptierte. Nur fünf Minuten später bahnte sich das unrühmliche Ende der Partie an. Die entscheidenden Szenen fanden auf der anderen Platzseite statt, die zahlreiche Zuschauer konnten somit nicht genau sehen, was vor sich ging. Nach einer Schwalbe sah Janik Rahm die Gelbe Karte. Die Entscheidung des Unparteiischen passte dem Spieler der Heimmannschaft offenbar nicht. Er begann, sich zu beschweren, und Schiedsrichter Schulze zog daraufhin die Rote Karte. Was danach passierte, war von Weitem nicht genau erkennbar, für Schulze aber Anlass genug, die Begegnung abzubrechen und mit energischen Schritten vom Platz zu gehen. Aussagen, wonach der Unparteiische angespuckt worden sei, machten die Runde. Diesen Vorwurf stritt Rahm gegenüber seinem Trainer Raab allerdings ab. Von Schiedsrichter Robin Schulze, der das Spiel bis dahin ordentlich geleitet hatte, war keine Auskunft mehr zu bekommen. Er verwies auf seinen Bericht zum Spiel, über den die Verbandsspruchkammer zu befinden habe. Was genau sich auf dem Mannweilerer Hartplatz ereignet hat und ob die Partie wiederholt werden wird – auf diese Fragen gab es gestern Abend in Mannweiler-Cölln noch keine Antworten. SO SPIELTEN SIE SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg: Baum – Stock, Eckhardt, Rahm, Raab (57. Daniel Schlemmer) – Huff, Werrmann, Silas Schlemmer – Weiß, Nils Schlemmer, Jens Eich. SG Appeltal: Pätzold – Marquis, Lorenz, Unkrich, Mecking – Weber, Frantz, Kreis – Scheid, Steitz, Kutien. Tore: 0:1 Frantz (49.). Gelbe Karten: Eich (61.), Silas Schlemmer (78.), Rahm (85.) - Scheid (63.) – Gelb-Rot: Eich (80.) – Rote Karte: Rahm (86.) – Beste Spieler: Stock, Silas Schlemmer - Marquis, Frantz, Steitz – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Robin Schulze (SV Ohmbach).