Donnersbergkreis Höherer Jahresverlust erwartet

Bei der Abfallwirtschaft des Kreises müssen die Erwartung nach unten korrigiert werden. Las der Zwischenbericht, der Thema im Kreisausschuss war, aus dem laufenden Wirtschaftsjahr bereits einen um 121.000 Euro höheren Jahresverlust ab, so hat der sich kurzfristig durch die Sperrmüllentsorgung im vom Unwetter heimgesuchten Moscheltal um gut 125.000 Euro weiter erhöht (wir berichteten ).

Das Jahr wird nach dieser Prognose gleichwohl mit schwarzen Zahlen abschließen, da aus dem Jahr 2013 noch ein Gewinnvortrag von 560.070 Euro in den Büchern steht. Nach dem nun sich abzeichnenden Jahresverlust von rund 270.000 Euro, kann voraussichtlich noch ein Gewinn von 290.000 Euro ins nächste Jahr mitgenommen werden. „Was dann kommt, wird man sehen“, so Umweltdezernent Albert Graf im Kreisausschuss. Das rasche Handeln im Moscheltal wurde von allen Seiten begrüßt. Gerd Fuhrmann (SPD) nannte das Handeln vorbildlich, auch Rudolf Jacob (CDU) und Rita Beck (Grüne) lobten das schnelle und unbürokratische Räumen der Sperrmüll- und Schuttberge sowie die Abfuhr unbrauchbar gewordener Kühlschränke letzte Woche. Neben der Aktion im Moscheltal tragen unterschiedliche Faktoren zur Verschlechterung der Ansätze gegenüber dem Wirtschaftsplan 2014 bei. So zeichnen sich nach Grafs Darstellung bei Haus- und Gewerbemüll und bei der Sperrmüllabfuhr wegen größerer Mengen Mehraufwendung von 61.000 Euro ab. In der Energietonne wird mit 100 Tonnen mehr Bioabfall gerechnet, was 25.000 Euro Mehraufwand verursacht. Geringer als veranschlagt ist das Müllaufkommen der US-Siedlung Heuberg, wodurch Mindereinnahmen in Höhe von rund 75.000 Euro entstehen. Mehr Geld muss für die Deponie Eisenberg aufgewandt werden für die Nachsorge wie auch für Reparaturen an Sickerwasserbrunnen. Dem stehen Mehreinnahmen gegenüber, beispielsweise bei der Papierverwertung (plus 34.000 Euro). Auch die Fotovoltaikanlage auf der Deponie wird deutlich mehr Geld einbringen, als für 2014 erwartet. Statt geplanter 79.000 Euro sei nun mit 110.000 Euro zu rechnen. Die Abweichungen seien „nachvollziehbar und unabweisbar“, befand Rudolf Jacob (CDU), die Entwicklung bei der Photovoltaikanlage sei erfreulich. Der Zwischenbericht des letzten Jahres ließ ihn allerdings gezielt nachfragen, ob „Risiken erkennbar sind, die noch an die Oberfläche treten könnten?“ Vor einem Jahr hatte der Zwischenbericht die CDU-Fraktion dazu veranlasst, einen Antrag auf Senkung der Müllgebühr einzureichen, der dann im Spätjahr bei der Beratung von Bilanz und Wirtschaftsplan durch deutlich schlechtere Zahlen konterkariert wurde. Er sehe keine solcher Risiken, gab Graf zur Antwort, „soweit absehbar“, fügte Landrat Winfried Werner an. Er erinnerte daran, dass die 125.000 Euro für die Sperrmüllentsorgung im Moscheltal für ihn auch vor drei Wochen nicht absehbar gewesen seien. (bke)

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