Donnersbergkreis Gewitzter Freistoß entscheidet Derby

Ballsicherung: Rüssingens Ante Zurak (links) schirmt die Kugel vor ASV-Stürmer Daniel Ghoul ab.
Ballsicherung: Rüssingens Ante Zurak (links) schirmt die Kugel vor ASV-Stürmer Daniel Ghoul ab.

«Winnweiler.» Im Donnersberg-Derby der beiden Fußball-Verbandsligisten ASV Winnweiler und TuS Rüssingen bekamen die rund 200 Zuschauer am Montagabend zwei unterschiedliche Halbzeiten geboten. In der ersten Hälfte dominierte der ASV, spielte die Gäste regelrecht an die Wand, ging aber nur mit 1:0 in Führung. Doch nach der Pause schien es so, als habe der starke Wind die Dominanz der Heimelf verweht. Der TuS spielte wie umgewandelt und entschied das Derby auch dank des eingewechselten Mario Basler durch zwei späte Tore glücklich mit 2:1 (0:1) für sich.

Nachdem sein Team an diesem nasskalten Abend das prestigeträchtige Derby für sich entschieden hatte, zeigte sich der Rüssinger Trainer Akgün Yalcin als generöser Gewinner. „Es war ein glücklicher Sieg. Winnweiler hätte sich einen Punkt verdient gehabt“, sagte der in eine Decke gehüllte Coach beim Verlassen des Kunstrasenplatzes. Sein Gegenüber Jürgen Giehl sah das etwas anders. „Wir hatten ein klares Chancenplus und hätten das Spiel gewinnen müssen“, erklärte der Winnweilerer Trainer und wies auf die vielen Tormöglichkeiten in der ersten Halbzeit hin, in der es seine Elf versäumt habe, „den Sack zuzumachen“. In der Tat war es der Abstiegskandidat Winnweiler, der sich gegen die im sicheren Tabellenmittelfeld angesiedelten Gäste von Beginn an als die wachere Mannschaft zeigte und das umsetzte, was der ASV-Stürmer Fabian Schmitt schon vor der Partie angekündigt hatte. „Wir wollen uns in den restlichen Spielen gut präsentieren“, so Schmitt, der dann auch selbst eine Menge dafür tat, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der dynamische Angreifer war es dann auch, der die Heimmannschaft in der 14. Minute mit 1:0 in Führung brachte. Das gelang ihm mühelos aus kurzer Distanz nach einem Querpass seines Sturmkollegen Daniel Ghoul. Es war bereits Schmitts 19. Saisontreffer. Zuvor hatte sich die Rüssinger Abwehr nicht im Bild gezeigt, so dass die beiden unbedrängt vor Keeper Gheorge-Cosmin Dragota auftauchen und zur Sache kommen konnten. Letzterer hatte seine Elf in der zehnten Minute vor einem noch früheren Rückstand bewahrt. Da wehrte er zunächst einen von Waldemar Schneider geschossenen Ball ab und dann auch noch Ghouls Nachschuss. Gegen die zögerlich zu Werke gehenden Gäste drängte die Heimmannschaft auf den zweiten Treffer. Sie zeigte sich zweikampfstärker, hatte in Hendrik Schwab einen linken Außenverteidiger, der sowohl in der Defensive als auch in der Offensive souverän agierte, und in Waldemar Schneider im Mittelfeld einen ideenreichen Regisseur. Ein von ihm getretener Eckball landete auf dem Kopf seines Mitspielers Lukasz Dreger, der aber die Kugel knapp über die Latte köpfte (20.). Auch der sehenswerte Angriff in der 34. Minute wurde von Schneider, der stark spielte, mit seinen Distanzschüssen aber kein Glück hatte, eingeleitet, jedoch von Markus Steigerwaldt im gegnerischen Strafraum nicht zum erfolgreichen Abschluss gebracht. In bester Schussposition setzte er den Ball am Tor vorbei. Das hätte das 2:0 sein können, ja müssen. Insofern war die magere 1:0-Führung zur Halbzeit ein für den ASV enttäuschendes Ergebnis. Angesichts des hohen Aufwands war für ihn zu wenig dabei herausgesprungen. Dass die erste Halbzeit das Winnweilerer Team viel Kraft gekostet hatte, zeigte sich schnell im zweiten Durchgang. Kam doch der TuS Rüssingen zusehends besser ins Spiel. Auf einmal schien er den Dreh rauszuhaben und sorgte auch für Gefahr im gegnerischen Strafraum. So kam nach einer Flanke Ivica Dzijan zum Kopfball, traf aber nur das Außennetz (61.). In der 70. Minute brachte der Rüssinger Coach Yalcin, der nur zwei Ersatzspieler auf der Bank hatte, für Yunus Hakan Kavak den früheren Nationalspieler Mario Basler ins Spiel. Der Ex-Profi übernahm einen Part in der Abwehr. Auch wenn ihm selbst kein Treffer gelang, so drehten die Rüssinger doch erst nach seiner Einwechslung die Partie. Nachdem der schnelle und ballgewandte Halil Ibrahim Anli in der 79. Minute das 1:1 erzielt hatte, war Basler maßgeblich am Siegtreffer der Rüssinger beteiligt. Durch einen trickreichen Freistoß düpierten er und Ferhat Gündüz die gegnerische Abwehr. Die erwartete einen hohen Freistoßball, doch der Routinier schoss die Kugel flach und steil in den Strafraum, wo sich Gündüz aus dem Abwehrpulk löste, am kurzen Eck vollstreckte und so das Derby in der 88. Minute entschied. „Da haben die Winnweilerer nicht aufgepasst“, bemerkte nach der Partie im Vereinsheim des ASV ein schmunzelnder Mario Basler. Sport So spielten sie ASV Winnweiler: Assel - Geissler, Dreger, Scharfenberger, Schwab - Schneider, Schirrmann, - Ghoul, Tim Giehl (64. Hühn), Steigerwaldt (72. Jito) - Schmitt TuS Rüssingen: Dragota - Nikshiqi, Dogan, Gündüz, Mashadi - Neziraj, Zurak - Anli, Kavak (70. Basler), Borogovac - Dzijan.

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