Donnersbergkreis Endstation Halbfinale

Schaffte es am Samstag beim Top-48-Masters bis ins Halbfinale: der Lohnsfelder Christoph Marschall.
Schaffte es am Samstag beim Top-48-Masters bis ins Halbfinale: der Lohnsfelder Christoph Marschall.

«Lohnsfeld.» Mit der Qualifikation für den DDV-Pokal im Juni wollte die SG Zillbachtal ihre Saison retten – und scheiterte: Im Halbfinale des Verbandspokals für Sechser-Teams unterlag sie Vorjahressieger DC Zweibrücken mit 4:5. Geheimtipp DSV Donnersberg schaffte es ebenfalls unter die letzten vier. Chancenlos war er gegen Titelaspirant DSC Bandits Kastellaun nicht.

Es war das Bild des Nachmittags, Minuten nach der bittersten Pleite der Saison, symbolisch für die Gemütslage der SG Zillbachtal. Helle Krehbiehl saß geknickt auf dem Stuhl hinter der verwaisten Boardanlage. Den Kopf auf die Hand gestützt, Blick ins Leere. Er war bedient. Ob seines kleinen Fauxpas am Ende jenes entscheidenden fünften Legs im Doppel, das seine SGZ den Finaleinzug kostete. „Ich als alter Fuchs hätte es wissen müssen“, gab sich Krehbiehl selbstkritisch. „Ich kann jetzt nicht sagen, woran es gelegen hat. Nervös werde ich nicht mehr. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl auf die Triple-16.“ 4:4 stand es im Halbfinale gegen den DC Zweibrücken, Krehbiehl und Tobias Wünsche hatten im Doppel die Chance auf das 3:2. Der Routinier stand bei 88 Restpunkten. Einfacher Weg, um auf null Punkte zu kommen: 20, 18, dann der Wurf aufs Bullseye (50 Punkte). Krehbiehl entschied sich dagegen. Mit der Triple-16 (dreimal 16 Punkte) wollte er auf 40 Punkte kommen. Er verpasste – der Matchdart war vergeben. Das DCZ-Doppel traf, 4:5. Keine Zillbachtaler Revanche für die Final-Schlappe aus dem Vorjahr. Wieder keine Reise nach Hanau. Im Endspiel bezwang Zweibrücken Landesliga-Meister DSC Bandits 5:1. Eine bittere Stunde für die SGZ – da war mehr drin! „Wir waren kurz davor. Zweibrücken war auf den Punkt fit für die Finalspiele“, bemerkte Kapitän Hartmut Pucken. „Dem hinterherzutrauern, bringt uns nichts. Es ist vorbei. Schade, dass wir wieder ein, zwei Jahre brauchen, um oben angreifen zu können.“ Pucken spielte dabei auf die veränderte Situation für 2017/18 an. Das Halbfinale am Sonntag war für zwei seiner Schützlinge die Abschiedsvorstellung: Frank van Ruiten und Marcel Zwally, Top-Duo der rheinland-pfälzischen Einzelrangliste, geben ihr lila Trikot ab. Hanau wollten sie noch mitnehmen, das war zu spüren. Beide rieben sich auf. In der Gruppenphase hatte die SGZ den DC Kroko Eifel mit 8:1 überrollt, den DC Smoking Darts Trier um den luxemburgischen Nationalspieler Tom Burquel 5:0 abserviert. „Heute ist alles drin. Dart ist eine Momentsache, noch fehlen etwas die Emotionen. Dass wir jetzt gegen Zweibrücken kommen, kann nach dem letztjährigen Finale von Vorteil sein“, hatte Horst Raupach nach dem Auftakt gesagt. Emotionen kamen, die Belohnung nicht. Parallel zum ersten Halbfinale, drei Boards weiter: Als Bandit Marc Heller laut aufschrie und die Faust ballte, wusste Dominic Wagener, dass für seinen DSV Donnersberg hier Endstation ist. 4:5 gegen die Kastellauner. Aus im Halbfinale. Mit einem 116er-Check hatte Heller den Geheimfavoriten rausgekickt. „Jedes Leg in den Doppeln war knapp, das hätte auch anders ausgehen können. Wir sind schlecht gestartet, aber immer besser geworden. Gegen die Bandits war unser bestes Spiel. Wir hatten etwas Pech mit der Stellerei, da kamen gleich Kracher auf Kracher“, so Wagener. Im Doppel ereilte sein Team das Unglück: Das DSV-Duett Wagener/Christoph Marschall stand auf Position drei – ihr Spiel war nach zwei Doppelniederlagen ergo bedeutungslos. Obwohl es abschließend noch einen Sieg eintütete. Trostpflaster bleibt für Wagener die Entdeckung von Talent Christian Blauth (19). Im Steeldart ist er weiter ungeschlagen. Der Reichsthaler Junge ohne Nerven (O-Ton Wagener: „Er hat einen Normal-Puls von drei – wenn er wirft von vier.“) ist ein Geschenk für den DSV. „Wenn er so weiter macht, kann er ein Großer werden“, glaubt der Spielführer. Mit ihm ist Donnersberg in der Landesliga ein Kandidat für oben.

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