Donnersbergkreis Donnersberger Echo: In Corona-Zeiten ist Kreativität gefragt

Die Coronaviren wundern sich.
Die Coronaviren wundern sich.

Harte Zeiten, harte Maßnahmen, heißt es so schön. Dieser Spruch scheint gerade besonders angebracht zu sein. Aber harte Zeiten bringen auch viel Gutes zum Vorschein, zum Beispiel die Kreativität.

Kreativ zusammenkommen: Abstand halten, das ist ein festes Gebot in diesen Tagen. Aber das heißt nicht, dass man sich nicht „nah“ sein kann. So wie etwa die beiden Schwestern aus Hochstein, die sich gegenüber wohnen und sich jeden Tag um 14 Uhr zum Kaffeetrinken verabreden – auf Sichtweite über die Straße hinweg. Im Radio habe ich von einer Familie gehört, die sich ebenfalls gegenüber wohnt. Um miteinander anzustoßen, haben sie Gläser an Stöcken befestigt, sodass sie sich in der Mitte treffen können. Ein Prosit auf die kreativen Ideen!

Kreativ das Geschäft weiterführen: Die meisten Geschäfte haben es im Moment nicht einfach. Ab Montag können kleinere wohl wieder öffnen. Aber schon davor haben viele Inhaber neue Wege gefunden, wie sie trotzdem ein bisschen Umsatz machen können. Christine Weidmann fährt zum Beispiel durch die Straßen und klingelt dazu mit einer großen Glocke. Oder der Fleischerimbiss in Kibo, der sein Essen mit einer Spielzeuglok zu den Kunden fahren ließ. Und der Besitzer vom Café Mandala hat einfach sein dreirädriges Piaggio zu einem Liefer- und Straßenverkaufsfahrzeug umgebaut. Einige Betriebe haben auch umgesattelt, nähen jetzt Schutzmasken oder stellen Spuckschutze her und wollen so helfen, die Corona-Krise zu überstehen.

Kreativ Ostern feiern: Auch die Ostertage verliefen ganz anders als in den vergangenen Jahren. Familienzusammenkünfte mussten ausfallen. Meine Schwester konnte zum Beispiel nicht kommen, wollte aber beim Eiersuchen von ihrer Nichte nicht fehlen. Dank der Technik wurde sie aber per Tablet zugeschaltet und meine Tochter konnte ihr stolz die gefundenen Schätze in die Kamera präsentieren. Das Internet hat es auch möglich gemacht, trotz der Gottesdienstausfälle die Kirche zu uns nach Hause zu bringen. Auf der Terrasse Gründonnerstag feiern? Mal was anderes und irgendwie auch ganz schön. Sowieso haben sich die Pfarrer und Gemeinden viele tolle Dinge einfallen lassen. Aus Sippersfeld berichtet Martina Reiss etwa von einem Osterbrief nebst Osterhase von Pfarrer Maupai, den sie im Briefkasten fand. Und Reiner Cornelius freute sich am Ostersonntag über eine Aufmerksamkeit von Dörrmoschels Ortsbürgermeister Uwe Rainau, der selbstgebackenes Ostergebäck und Schokokugeln für die Kinder vor die Türen legte. In Rockenhausen wurden Osterpäckchen verteilt, an vielen Orten waren die Kirchen trotzdem offen und die Gläubigen konnten sich Osterkerzen und Palmzweige abholen.

Kreativ Kinder betreuen: Auch wenn die Kitas im Moment geschlossen haben, viele Erzieher und Erzieherinnen haben sich Aktionen überlegt, wie sie sich trotzdem ein bisschen um ihre Schützlinge kümmern und ihnen zuhause Abwechslung verschaffen können. In der Kita Zellertal hängen zum Beispiel bunte Blumen im Fenster, die die Kinder gebastelt und dann in einen Kasten vor der Kita eingeworfen haben. Über das Internet bekommen die Kinder zum Beispiel in Albisheim, Winnweiler oder der VG KitaROK im Nordpfälzer Land lustige Aufgaben, Gedichte, Ausmalbilder oder Videos, natürlich auch viel zum Thema Ostern, geschickt. Und das sind nur einige wenige Beispiele aus dem Donnersbergkreis. Und auch die Eltern lassen sich zuhause viel Abwechslung für die Kleinen einfallen.

Es gibt noch viel mehr solcher Aktionen, die ich hier aufzählen könnte, leider ist der Platz begrenzt. Alles in allem zeigt sich also immer wieder – und ich finde es auch immer wieder erwähnenswert – dass die Menschen in diesen harten Zeiten zusammenstehen.

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