Donnersbergkreis „Das ist eigentlich komplett was anderes“

Nachfolgerin von Fabian Kirsch als Leitende Staatliche Beamtin: Eva Hoffmann. Im Kreishaus ist die aus Frankenthal stammende Jur
Nachfolgerin von Fabian Kirsch als Leitende Staatliche Beamtin: Eva Hoffmann. Im Kreishaus ist die aus Frankenthal stammende Juristin bereits seit 2001 tätig.

Neu ist sie nicht in der Kreisverwaltung, neu ist allerdings die Aufgabe, die sie übernommen hat. Seit 1. Januar ist Eva Hoffmann die Leitende Staatliche Beamte im Kreishaus und damit die Nachfolgerin von Fabian Kirsch – und doch nicht in jeder Hinsicht. „Das ist eigentlich komplett was anderes“, sagt sie. Denn mit dem neuen Landrat Rainer Guth hat auch eine neue Führungsstruktur im Kreishaus Gestalt angenommen.

War Fabian Kirsch noch Dezernent mit einem großen Geschäftsbereich, der unter anderem das Jugendamt, den Katastrophenschutz, Straßen, und Finanzen umfasste, so sind diese Bereiche jetzt als Abteilungen mit ihren jeweiligen Leitern direkt dem Landrat unterstellt. Die Dezernentenebene, auf die Guth nun vorerst verzichtet, sei nicht zwingend. „Bei vielen Kreisverwaltungen gibt es eine solche Ebene gar nicht“, merkt Eva Hoffmann zu dieser neuen Struktur im Kreishaus an, die somit zunächst keine Nachfolger vorsieht für die früheren Dezernent Albert Graf und Fabian Kirsch in deren jeweiligen Geschäftsbereichen. Eva Hoffmann hat dafür die Zuständigkeit bekommen für das Gesundheitsamt, die Ausländerbehörde, das Rechtsamt und die Kommunalaufsicht, die nun die neue Abteilung 2 im Haus unter ihrer Leitung bilden. Manches davon, insbesondere das Rechtsamt, ist der Verwaltungsjuristin bereits aus ihrer vorherigen Tätigkeit bestens vertraut. Jahrelang leitete sie unter anderem die Sitzungen des Kreisrechtsausschusses. Für das Rechtsamt werde noch nach einem zweiten Juristen gesucht, die Stelle sei sie zur Zeit in der Ausschreibung. In dessen Zuständigkeit werde dann die Arbeit des Kreisrechtsausschusses fallen. Eva Hoffmann, die in Mainz Jura studiert hat, war eigentlich schon als Dezernentin zur Kreisverwaltung gekommen. Nachdem sie vorher das Rechtsamt in Frankenthal geleitet hatte, trat sie 2001 im Kreishaus die Nachfolge des kurz zuvor verstorbenen Kreisdezernenten Christian Bruns an. 2008, nach der Geburt ihrer zweiten Tochter, hat Eva Hoffmann jedoch die Dezernentenstelle abgegeben und übernahm im Haus bei reduzierter Stundenzahl die Stabsstelle Recht, die sie seither ausgefüllt hat. Für sie kam dann Fabian Kirsch ins Kreishaus. Die Nähe zum Bürger sei ihr stets wichtig, sagt Eva Hoffmann, der Wunsch, für Probleme vernünftige Lösungen zu suchen und dafür auch mal kreative Wege zu gehen. Die Stelle des Leitenden Staatsbeamten hat Besonderheiten innerhalb einer Kreisverwaltung, die charakteristisch sind für deren Status als eine Art Mittelbehörde zwischen Kommune und Land. Denn der Inhaber dieser Stelle ist ein Landesbeamter, der auch die Sicht des Landes im Haus zu vertreten hat. Die Kreisverwaltung ist von ihrem Zuschnitt her eben auch eine „Untere Landesbehörde“, eine Bezeichnung, die ja auch in manchen Ämterbezeichnungen im Kreishaus wie etwa der Unteren Jagdbehörde oder der Unteren Denkmalbehörde zum Ausdruck kommt. In ihrer neuen Abteilung sei vor allem das Ausländeramt wegen der vielen Fälle von Flüchtlingen und Asylbewerbern stark belastet, sagt sie auf die Frage nach momentanen Arbeitsschwerpunkten. Obwohl im letzten Jahr fast durchgängig auch samstags gearbeitet worden sei, gebe es in der Fallbearbeitung noch einen Rückstand von gut zehn Monaten. „Wir haben noch eine Studie am Laufen, wie sich das Ausländeramt künftig aufstellen sollte“, fügt sie an. Gemeinsam hat Eva Hoffmann mit Landrat Guth, dass auch sie keiner Partei angehört, und die 44-Jährige legt Wert auf ihre politische Neutralität. Die Mutter zweier Töchter, die selbst aus Frankenthal stammt, ist mit ihrer Familie in Alzey zuhause. Zumindest fernere Spuren hat der Donnersbergkreis in ihrer Familie hinterlassen. Ihr Großvater mütterlicherseits, erzählt sie, sei mal Forstamtsleiter in Falkenstein gewesen. Sport sei ihr wichtig, sagt sie auf die Frage nach Privatem, die Familie und Freunde, ansonsten bleibe ihr wenig Spielraum: „So viel Freizeit habe ich gar nicht.“

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