Lohnsfeld Bei den Störchen gibt es zwei „Sitzenbleiber“

Zwei der Lohnsfelder Störche haben sich die Reise ins Winterquartier offenbar erspart. Gerne sitzen sie auf einem Dach nahe der
Zwei der Lohnsfelder Störche haben sich die Reise ins Winterquartier offenbar erspart. Gerne sitzen sie auf einem Dach nahe der Metzgerei Jenzer.

Nach einem turbulenten Sommer ist es seit Ende August ruhig geworden im Lohnsfelder Storchenpark. Die Zugvögel haben sich wie gewohnt auf den Weg in den sonnigen Süden gemacht – mit Ausnahme zweier „Sitzenbleiber“.

Nicht nur wegen des spektakulären Zwischenfalls im Mai, als ein Kurzschluss das auf einem Strommast errichtete Domizil entzündet hatte – die darin befindlichen Eier sind von der Wildtierhilfe Kaiserslautern künstlich ausgebrütet worden – war in den vergangenen Monaten eine Menge los rund um die Pulvermühle. Hier hatten sich 2014 die ersten beiden Störche angesiedelt. Im Laufe der Zeit sind immer mehr Artgenossen dazugekommen – in der zehnten „Saison“ gab es passend zum Jubiläum einen Rekord zu vermelden: Insgesamt acht Paare haben im Lohnsbachtal genistet und jede Menge Nachwuchs zur Welt gebracht. 18 Jungvögel hat RHEINPFALZ-Leserin Bärbel Wagner im Juli gezählt – eines der Nester war sogar so voll, dass ein Elternteil zum Schlafen auf den Nachbarbaum ausweichen musste.

Inklusive dreier weiterer am Lohnsfelder Ortsausgang Richtung Winnweiler, in Langmeil sowie auf dem Kreuzhof bei Börrstadt errichteter Horste haben nun elf Adebar-Familien im südlichen Donnersbergkreis Quartier bezogen – die Dunkelziffer außen vor gelassen. Auf den Wiesen rund um die genannten herrschte in den vergangenen Monaten ein buntes Treiben und Gewimmel: Die Neugeborenen machten fleißig Flugübungen und begaben sich mit ihren Eltern auf Futtersuche – schließlich mussten alle Kraft tanken für die anstrengende Reise ins Winterquartier. Den hat der Tross nun vor einigen Wochen angetreten, weshalb die Nester im selbsternannten Storchendorf Lohnsfeld nun bis (hoffentlich) kommendes Frühjahr verwaist sind.

„All-inclusive-Tarif“ bei der Metzgerei

Ganz ohne seine gefiederten Freunde muss der inzwischen zahlreiche Mitglieder umfassende „Fanclub Schwarz-Weiß“ allerdings nicht auskommen: Wie mehrfach in den vergangenen Jahren haben sich zwei Lokalmatadoren offenbar den Flug nach Spanien erspart und verbringen die (meist gar nicht mehr so) kalte Jahreszeit in heimischen Gefilden. Oft sind sie dieser Tage auf dem Gelände hinter oder einem Scheunendach nahe der Metzgerei Jenzer zu sehen; dort hätten sie bestimmt „All-inclusive-Tarif“ gebucht, wie Bärbel Wagner augenzwinkernd vermutet. Natürlich drückt sie die Daumen, dass die beiden von ihr so genannten „Wintermärchen“ 2024 wieder ihr Nest beziehen – und es im Storchenpark bei der Pulvermühle einen weiteren turbulenten Sommer gibt ...

Hier halten die beiden Lokalmatadoren auch in den Abendstunden Wache. Ihre Artgenossen haben sich derweil gen Süden aufgemacht.
Hier halten die beiden Lokalmatadoren auch in den Abendstunden Wache. Ihre Artgenossen haben sich derweil gen Süden aufgemacht.
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