Obermoschel Autor Norbert Beisiegel stellt sein 20. und letztes Buch vor

Norbert Beisiegel: Der 82-Jährige stellt sein neues und letztes Werk am 27. Mai vor. Das Foto zeigt ihn im Vorjahr bei der Buchv
Norbert Beisiegel: Der 82-Jährige stellt sein neues und letztes Werk am 27. Mai vor. Das Foto zeigt ihn im Vorjahr bei der Buchvorstellung über Ludwig Eid.

Sein Buch „Erinnerungen an Obermoschel“ stellt Norbert Beisiegel kommende Woche vor. Es ist das 20. Buch des Autors – und soll sein letztes sein, kündigt der mittlerweile 82-Jährige an.

Bewusst wählte der in Obermoschel geborene und in Kirchheimbolanden lebende Norbert Beisiegel das evangelische Gemeindehaus als Örtlichkeit für seien Buchvorstellung am 27. Mai, denn dort ging er mit sieben Jahren zur Jugendschar der evangelischen Kirche. Beisiegel kennt seine Geburtsstadt durch zahlreiche Recherchen wie aus dem Effeff. Schon seit Jahren trug sich der Autor mit dem Gedanken, seine Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit zu dokumentieren. So lautet der Titel des 84 Seiten umfassenden Buches auch „Meine Erinnerungen an Obermoschel“. Das Buch mit historischen Bildern und Zeichnungen seiner Ehefrau Marje Beisiegel widmete er seinen drei Enkeln.

Beisiegel wurde am 27. April 1940 in der Obermoscheler Friedhofstraße geboren. Der zum Wehrdienst eingezogene Vater hatte kurz zuvor die Kellerräume zum Luftschutzbunker ausgebaut, wo die Familie und die Nachbarn bei Luftalarm Schutz suchten. Mit drei Jahren ging es in den Kindergarten, mit der frommen Großmutter sonntags in den Gottesdienst, wie Beisiegel festhält. Über die kirchliche Jugendarbeit nahm er mit zwölf Jahren zum ersten Mal außerorts an einem Zeltlager in Ludwigswinkel teil. Nach der Grundschule wechselte er aufs Gymnasium nach Meisenheim, dann nach Bad Kreuznach. Bei Bus- und Zugfahrt in die Kurstadt wurden fleißig Vokabeln gelernt, und der Tanzkurs in der Tanzschule Fritz Daub im Saal Fischer (heute Schlundt) wurde gerne besucht, erinnert er sich im Buch.

Engagement für die Gemeinde

Der Schüleraustausch mit Frankreich 1957 nach Lyon hat Beisiegel wesentlich beeinflusst und ihn die französische Sprache und Lebensart kennenlernen und lieben lassen. Fußball und Leichtathletik standen dann im Vordergrund, wobei er auch gerne kirchliche Gruppenstunden besuchte und bei der Freiwilligen Feuerwehr half. Auch spielte er Theater.

Erinnerungen sind auch wachgeblieben an zehn Lebensmittelgeschäfte, sechs Bäckereien, drei Metzgereien, Sattler, Friseure, Gärtner, Schreiner, Schumacher, Spengler- und Installateurgeschäfte und weitere Handwerksbetriebe wie auch das elterliche Maurergeschäft, das später sein Bruder Manfred führte. Außerdem gab es zahlreiche Gaststätten im Ort.

Die Bürger von Obermoschel – früher eine Behördenstadt mit Amtsgericht, Finanzamt, Bürgermeisterei und Einnehmerei – gingen auch auf die Barrikaden und demonstrierten 1972 in Mainz für die Stadt als Sitz der künftigen VG-Verwaltung, schreibt Beisiegel. Ehemaliges Forst- und Postamt oder Dekanatsgebäude sind ebenso gelistet, bebildert und kurz beschrieben wie die Gendarmeriestation, der ehemalige Bahnhof, wo etwas mehr als 30 Jahre, bis 1935, die Schmalspurbahn, das „Bawettsche“, zwischen Alsenz und Obermoschel verkehrte.

Überblick über die Ortsgeschichte

Eine Kurzfassung der Geschichte von Obermoschel mit der Nennung des jeweiligen Herrschergeschlechtes im Anhang des Buches gibt einen Überblick, wie die Bürger nach den Kriegen und dem sich ergebenden Strukturwandel vor neue Herausforderungen gestellt wurden. Das Buch endet mit den erfolgreichen Bemühungen des damaligen Bürgermeisters Maximilian Neu (auch über ihn gibt es eine eigene Veröffentlichung) im Jahr 1848, Obermoschel wieder die früheren Stadtrechte zu verleihen. Hinweise am Ende auf das in neuerer Zeit entstandene Keiper-Haus und das Radio-Museum am Marktplatz wie auch auf das frühere Spital im Ort runden den Rückblick ab.

Termin

Buchvorstellung „Erinnerungen an Obermoschel“ von Norbert Beisiegel am Freitag, 27. Mai, 18 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus in Obermoschel; Das Buch kann an diesem Termin erworben und beim Verfasser unter der Telefonnummer 06352 2491 bestellt werden.

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