Donnersbergkreis Auf dem Tivoli wackelt das Blech

Rüssingen. Die Landesliga Fußballer des TuS Rüssingen haben gestern Abend das Verbandspokal-Duell zu Hause gegen den VfB Bodenheimer souverän für sich entschieden. Vor 70 Zuschauern besiegte das Team von Coach Ako Yalcin den derzeitigen Spitzenreiter der Landesliga Ost mit 5:0 (3:0) und zog damit ins Achtelfinale ein.

Es ist schon ein wenig ein Ritual: Wenn die Rüssinger Anhänger ihre Mannschaft anfeuern, sich über eine gute Aktion ihres Teams freuen oder ein Tor bejubeln, dann wird die Blechbande auf der Seite des überdachten Zuschauerunterstandes ziemlich malträtiert. Wenn die Hände der Fans auf die Sponsorenfront hauen, dann bebt der Rüssinger Tivoli. Gestern Abend hatte die Bande jedenfalls in der ersten Hälfte ein schweres Los. Das Spiel der Rüssinger war so gut, dass das Blech kaum zum Stillstand kam. Die Platzherren machten von Beginn an Druck. Den ersten guten Angriff verwertete Kadir Seker gleich zum Führungstreffer für den TuS. Halil Ibrahim Anli hatte den Außenspieler mit einem Pass in die Schnittstelle der Bodenheimer Viererkette freigespielt. Seker ließ aus zehn Metern VfB-Keeper Torsten Bochinsky keine Chance. Rüssingen lag so früh mit 1:0 (7.) vorne. Nach 20 Minuten konnte sich der Spitzenreiter der Landesliga Ost ein wenig befreien. Das Pressing des TuS ließ nach. Der Bodenheimer Tevin-Jimmy Claude zog aus 25 Metern ab, sein Schuss wurde jedoch abgefälscht und segelte am rechten Rüssinger Pfosten vorbei (20.). Die Gäste waren danach optisch überlegen. Eine Direktabnahme von Claude sah zwar gut aus, der Ball verfehlte aber sein Ziel (30.). Sechs Minuten später schlug Rüssingen dann erneut zu: Nach Doppelpass mit Kadir Seker erhöhte Lucas Oppermann auf 2:0 (36.). Kurz darauf netzte Seker nach einem Gewühl im Bodenheimer Sechzehner selbst ein – es stand 3:0 (40.) für den Landesliga-West-Tabellenführer. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs kontrollierten die Rüssinger weiter die Partie und den Gegner. Nach der Hinausstellung des Bodenheimer Verteidigers Philipp Kögler, der TuS-Spieler Rene Schwall von den Beinen holte und dafür Gelb-Rot sah (63.), war klar: Diesen Sieg würde sich die Yalcin-Elf nicht mehr nehmen lassen. Halil Ibrahim Anli erhöhte in der 72. Minute noch auf 4:0. Kapitän Sencer Koc machte mit dem 5:0 (90.) den Deckel drauf. Einziger Wermutstropfen aus Rüssinger Sicht: Schwall sah nach einer Notbremse vier Minuten vor Schluss die Rote Karte (86.). Rüssingens Trainer Ako Yalcin zeigte sich zufrieden: „Das war ein Fußballspiel auf ganz hohem Niveau. Bodenheim ist auch spielerisch eine ganz starke Mannschaft. Wir haben aber der Partie den Deckel draufgesetzt.“ Der Trainer lobte besonders Mittelfeldspieler Lucas Oppermann, die letzte Rüssinger Neuverpflichtung: „Er gibt uns Struktur und macht das ganze Ensemble perfekt.“ Die Fans hörten das gerne und hauten daraufhin noch einmal energisch auf das Bandenblech. So spielten sie TuS Rüssingen: Hamdi Koc – Schwall, Zurak, Neziraj, Anli, Gündüz, Sencer Koc, Seker – Oppermann (74. Kawabata), Siclovan. Tore: 1:0 Seker (7.), 2:0 Oppermann (36.), 3:0 Seker (40.), 4:0 Anli (72.), 5:0 Sencer Koc (90.). Rote Karte: Schwall (86., TuS) wegen Notbremse. – Gelb- Rote Karte: Kögler (62., VfB) wegen wiederholten Foulspiels. – Gelbe Karten: Sencer Koc - Kögler. Beste Spieler: Oppermann, Seker - Claude. Zuschauer: 60. – Schiedsrichter: Stephan Rüdiger (Kirrweiler).