Adventskalender Adventstürchen (24): In mancher Krippe gibt es sogar Licht
Langsam öffnet sich das Scheunentor. Innen hängen eine kleine Heugabel, eine Sense und eine Schaufel an der Tür. Eine Laterne beleuchtet die Krippenszene: Ochs und Esel, Maria und Josef – und das Christkind natürlich. Die Scheune selbst gleicht mehr einem verwinkelten urigen Haus, mit vielen Fenstern und Türen, einer Holztreppe, die auf den Heuboden führt. Durch diese liebevollen Details ist jede von Heinls Krippen ein Unikat. Er startet mit einer Idee, die sich aber während des Bauens ständig verändert, erzählt er.
Wichtig ist ihm, dass es in jeder seiner Krippen bewegliche Elemente, wie Türen gibt. Eine gab es auch mal mit fließendem Wasser. Außerdem ist jede Krippe beleuchtet, sodass man in die Scheuen und Häuser hinein sehen kann. In Küchen, Schlafzimmer und Baderäume, die vollständig ausgestattet sind. Neben den eher klassischen Krippen stellt Heinl gerne mal orientalisch angehauchte her. Auch die Figuren fertigt Heinl selbst an, macht die Schablonen, gießt sie aus und bemalt sie anschließend.
Jährliche Adventsausstellung
Mit dem Krippenbauen begonnen hat Heinl vor 25 Jahren durch seine Enkelin. Die damals Vierjährige fragte ihren Opa zunächst, ob er für sie einen Stuhl und einen Tisch machen könnte, an Weihnachten kam der Wunsch nach einer Krippe. Dem kam Heinl gerne nach und schon bald wurde ein richtiges Hobby daraus. „Ich habe mir das selbst beigebracht und mir mit der Zeit einige Tricks angeeignet“, sagt der 74-Jährige.
Zwischen zwei und drei Wochen benötigt Heinl für seine Krippen, die er dann auch bei sich auf dem Schmalfelderhof ausstellt. Das lockt in der Adventszeit einige Besucher an. Und tatsächlich stehen Krippen von ihm an Weihnachten auch in Wohnzimmern in Polen, Brasilien und in den USA. Die Krippe bei Heinls unterm Weihnachtsbaum ist übrigens nicht von Horst Heinl gebaut. Dort steht die 65 Jahre alte Krippe von Ursula Heinls Vater.