Donnersbergkreis „...so viel (fr)essen tut man nicht“

„Und die Moral von der Geschicht: So viel (fr)essen tut man nicht!“ Mit seiner fantasievollen und witzigen Interpretation der Bildgeschichte „Die gefräßige Maus“, die in diesem prägnanten Schlusssatz gipfelte, hat sich Raphael Gaedke aus der Klasse 5b des Wilhelm-Erb-Gymnasiums (WEG) den Sieg im 20. Erzählwettbewerb der Verbandsgemeinde Winnweiler gesichert. Beste bei der 26. Auflage des Vorlesewettbewerbs war Paula Müller (Klasse 4a, Grundschule Winnweiler).

Die Plätze zwei und drei bei den Vorlesern belegten Emily Fett (4b, Grundschule Winnweiler) und Christoph Plugge (4b, Grundschule Sippersfeld). „Vize-Meisterin“ im Erzählwettbewerb wurde Carmen Kötz (5c, WEG), die den beiden Figuren der Geschichte sogar Namen verpasste, Dritte wurde Leonie Kuntz (6g, Realschule plus). Neben dem Beifall der zahlreichen Zuhörer aus ihren Klassen und Familien durften die Sieger und Platzierten schöne Gewinne aus der Hand von Bürgermeister Jacob entgegennehmen. Für die Dritten gab es Einkaufsgutscheine im Wert von 15 Euro, die Zweitplatzierten dürfen im nächsten Sommer kostenlos im Freibad schwimmen und die Sieger können sich für 30 Euro in der Buchhandlung Franck mit neuem Lesestoff eindecken. Auch für alle anderen Teilnehmer standen kleine Trostpreise bereit – und die „Ersatzkinder“ wurden für ihre Bereitschaft, bei Bedarf einzuspringen, ebenfalls mit kleinen, teils von der Sparkasse Donnersberg gesponserten Geschenken belohnt. Nach den Vorträgen half ein kleiner Imbiss, die Wartezeit bis zur Entscheidung der siebenköpfigen Jury zu überbrücken. Rudolf Jacob hatte Akteure und Publikum im Sitzungszimmer der VG-Verwaltung willkommen geheißen. Er dankte den Lehrkräften der beteiligten Schulen für die Vorbereitungsarbeit und seinen Mitarbeiterinnen – vornehmlich Monika Kassera – für die Organisation und Durchführung der jährlichen Veranstaltung. Kassera erläuterte den Ablauf des Nachmittags und erwähnte dabei auch, dass im Vorfeld angedacht worden war, den Erzählwettbewerb mit einer von den einzelnen Teilnehmern selbst ausgedachten Geschichte zu bereichern. Es war jedoch nur eine einzige eingereicht worden, die am Ende des Nachmittags von ihrer Autorin Carmen Kötz vorgetragen wurde und ihr viel Beifall einbrachte. Als Lesegeschichte war in Zusammenarbeit mit den Lehrern ein Text von Anne Steinwart ausgewählt worden. „Ein Fall für Erno und Kevin“ handelt von zwei selbst ernannten Superdetektiven. Von deren Qualitäten weiß allerdings noch niemand, weil sie bisher – mangels Gelegenheit – keinen einzigen Fall gelöst haben. Doch „wenn kein Fall da ist, muss man eben einen machen“, lautet ihre Losung. Und tatsächlich beobachten die beiden Jungen einen „Täter“ auf frischer Tat. Da dieser aber nur in einem Schrebergarten seinen zerfledderten Hut mit der besser erhaltenen Kopfbedeckung einer Vogelscheuche tauscht und sich auch noch höflich dafür zu bedanken scheint, beschließen die zwei, den „gefundenen“ Fall auf ihre ganz persönliche Art zu lösen. Sie lassen den Täter laufen, da er sich offensichtlich mit der „Geschädigten“ in Güte geeinigt hat. Die Jurorinnen Sabine Becker (Grundschule Winnweiler), Monika Böhr (Grundschule Sippersfeld), Andrea Scheel (Grundschule Münchweiler), Birgit Lehr/Rita Buhrmann-Diste (Realschule plus), Chatarina Kuhn (WEG) und Heilwig Dietrich (Gemeindebücherei), verstärkt durch Bürgermeister Jacob, hatten unter anderem Lesetechnik, Aussprache und Lautstärke zu bewerten. Wie der Inhalt der Bildergeschichte erfasst und mehr oder weniger wortreich ausgestaltet wurde, waren Kriterien bei den Erzählern. Und da war die Story von der „gefräßigen Maus“ keine leichte Aufgabe. Doch „die Moral von der Geschicht’“ ist der Mehrzahl der jungen Fabulierer klar geworden: Ihr übergroßer Appetit kostet die Maus schließlich das Leben – weil sie so rund und fett ist, dass sie nicht mehr in ihr Mauseloch passt und deshalb der Katze zum Opfer fällt. (rm)

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