Rheinland-Pfalz Was Fridays for Future im Leben bekannter Pfälzer verändert hat

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Weltweit demonstrieren Schüler für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen, wie hier bei einer Fridays-for-Future-Demonstration in Landau in der Pfalz.

Greta Thunberg und die Schülerproteste der Fridays-for-Future-Bewegung erregen seit Monaten die Gemüter der Menschen. Für die einen sind sie Quelle der Inspiration, andere fühlen sich durch die Forderungen der Bewegung bedroht, provoziert. Menschen verdammen oder rühmen die Schülerbewegung leidenschaftlich. Aber haben die Proteste ganz konkret etwas im Leben der Pfälzer verändert? Wir haben bekannte Pfälzer gefragt, fünf haben geantwortet: 

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Mundart-Comedian Christian »Chako« Habekost (57) antwortet aus dem Urlaub auf unsere Frage: Ja, Greta Thunberg und die Schülerproteste haben etwas in seinem Leben verändert - auch wenn er sich als Vegetarier schon viele Jahre darüber freue, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Außerdem freue er sich »über jede Bar, jedes Restaurant, egal wo auf der Welt, das auf Plastikstrohhalme verzichtet. Banal, aber hilfreich und ein kleines Zeichen, dass das Umdenken um sich greift - auch dank Greta!«
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Nein, für ihn persönlich haben Greta Thunberg und die Schülerproteste nichts verändert, sagt Stardesigner Harald Glööckler (54) bei der Eröffnung des Café Pompöös in Bad Dürkheim. »Mein Bewusstsein für Klimaschutz war auch vor Fridays for Future schon geschärft. Und in den 70er-Jahren gab es ja schon einmal so eine Art Greta Thunberg, es gab immer mal so jemand.« Befremdlich finde er auch den Ruf nach dem Staat. »Wieso pflanzen nicht alle mal einen Baum vors Haus? Dann wäre schon ganz viel fürs Klima getan.«
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»Fridays for future hat unmittelbar an meiner Lebensführung nichts geändert«, sagt Karl-Heinz Wiesemann (59), Bischof von Speyer. Allerdings habe ihn die Bewegung noch mehr für die großen Fragestellungen und Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sensibilisiert. »Ich bin zum Beispiel dabei, den Fleischkonsum deutlich zu reduzieren. Im Bischofshaus wird bewusst an mehreren Tagen in der Woche fleischlos gegessen.«
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Bei Radsport-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Miriam Welte (32) hat die starke öffentliche Aufmerksamkeit, die der Klimaproblematik durch die Schülerproteste zuteil wird, keine Veränderung in ihrem eigenen Leben bewirkt: »Weil ich schon immer bewusst lebe und einkaufe«, erklärt die Sportlerin aus Kaiserslautern.
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»Wie kaum jemand zuvor« haben Greta Thunberg und ihre Mitstreiter es geschafft, die Bedrohung unserer Zukunft durch Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung in die Öffentlichkeit zu tragen, sagt Alexander Schubert (49), Direktor des Historischen Museums der Pfalz in Speyer. Thunberg und die Schülerproteste hätten dem Problem, auf das Wissenschaftler sei Langem hinweisen, ein Gesicht gegeben. Jetzt müsse der Fokus stärker auf Inhaltliches, auf handfeste Verbesserungen und Lösungen gelegt werden. »Bei uns in unserer Familie ist in den letzten Monaten das Bewusstsein nochmal gestiegen, zum Beispiel was den Lebensmitteleinkauf, die Vermeidung und Entsorgung von Verpackungsmüll oder die Nutzung des Autos betrifft.«
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