Pfalz Ministerium kündigt Gutachten für schwangere Iranerin an

Links die Erstaufnahmeeinrichtung in Ingelheim, rechts die Mauer zum Abschiebegefängnis. Dort wohnt derzeit die iranische Famili
Links die Erstaufnahmeeinrichtung in Ingelheim, rechts die Mauer zum Abschiebegefängnis. Dort wohnt derzeit die iranische Familie.

Im Fall der an Diabetes erkrankten, schwangeren Iranerin, die zur Abschiebung aus dem Krankenbett der Universität Mainz abgeholt wurde, soll vor weiteren Schritten ein fachärztliches Gutachten eingeholt werden. Das teilte das rheinland-pfälzische Integrationsministerium am Dienstag auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Das Gutachten wird den Angaben nach von der Kreisverwaltung Mainz-Bingen in Auftrag gegeben. Die 29-Jährige wohnt zusammen mit ihrem Kind seit Juli in einer Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ingelheim, ihr Ehemann ist im benachbarten Abschiebegefängnis inhaftiert. Wie berichtet, war der zweite Abschiebeversuch der Familie nach Kroatien Mitte Oktober gescheitert, weil die Frau im Flugzeug Widerstand geleistet hat. Nach dem sogenannten Dublin-Abkommen wird ihr Asylantrag in Kroatien bearbeitet. Frühere ärztliche Bescheinigungen über ihre Risikoschwangerschaft waren vor dem Verwaltungsgericht Trier mit Beschluss vom 12. Oktober nicht als Abschiebehindernis angesehen worden, weil sie nicht den Anforderungen an ärztliche Atteste genügten.

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