Pfalz Mehr Spenderorgane in Rheinland-Pfalz

 Symbolfoto: dpa
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Entgegen dem Bundestrend sind in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr mehr Organe gespendet worden als im Jahr zuvor. Die Zahl stieg von 124 um über zehn Prozent auf 137, wie das Gesundheitsministerium in einer Antwort auf eine große Anfrage der CDU-Landtagsopposition mitteilte. Das Organ, das am meisten gespendet wurde, waren Nieren - im vergangenen Jahr 68 nach 66 im Jahr zuvor.

Regierung: Noch nicht genug



Die rheinland-pfälzische Landesregierung hält die Zahl der Organspenden trotz der Zunahme im Land noch nicht für zufriedenstellend. „Noch immer sterben jeden Tag Menschen, weil sie vergeblich auf die lebensrettende Spende eines Organs gewartet haben“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Die Bemühungen zur Stärkung der Spenden dürften nicht nachlassen. „Wir wollen mit unserer Aufklärungsarbeit weitermachen.“ Die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz, ein Bündnis von Land, Verbänden, Kammern und Kassen, will für mehr Spenden sorgen.

Gesetzesnovelle soll helfen




Der Landtag beriet am Freitag in Mainz über die Situation. Bätzing-Lichtenthäler nannte die Zahlen alarmierend, der Negativtrend sei seit 2012 im Land aber gestoppt. Sie sieht die Aufklärung der Bevölkerung, die Kooperation von Land und Verbänden und das Landesgesetz für Transplantationen als Säulen für mehr Spenden. Eine Gesetzesnovelle solle die Transplantationsbeauftragten an Krankenhäusern stärken. In Rheinland-Pfalz gibt es 109 solcher Beauftragter. Festgeschrieben werden soll, dass sie Ärzte mit Fachausbildung sein sollen.

Akzeptanz schaffen




Der Zweibrücker CDU-Abgeordnete Christoph Gensch sagte, in Deutschland warteten rund 10 000 Menschen auf ein Spenderorgan. „Unsere Aufgabe ist es nun, alle zusammen eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für die Organspende wiederherzustellen“, betonte der Arzt. „Transplantationsbeauftragte sind eine zentrale Schnittstelle.“

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