Pfalz Landauer Messerstecher-Prozess: Opfer wären ohne Ersthelferinnen gestorben

Bevor Rettungskräfte eingreifen konnten, halfen zwei junge Frauen, davon eine Krankenschwester, den Verletzten. Foto: dpa
Bevor Rettungskräfte eingreifen konnten, halfen zwei junge Frauen, davon eine Krankenschwester, den Verletzten.

Seit drei Verhandlungstagen versucht sich das Landauer Landgericht ein Bild von der Messerstecherei am 20. August 2016 vor der Diskothek Logo zu machen: mit Zeugenaussagen, Bildern der Überwachungskamera und forensischen Erkenntnissen. Angeklagt ist ein 28-Jähriger aus Germersheim, der einen 37-jährigen Familienvater und dessen 26-jährigen Cousin in jener Nacht mit dem Messer schwer verletzt haben soll.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen



Versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung legt ihm die Staatsanwaltschaft zur Last. Der Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Familie und Freunde der Opfer aus dem Landauer Stadtteil Dörrenberg nehmen zahlreich Anteil. Noch in der Tatnacht soll in einem Facebook-Eintrag ein Kopfgeld auf den Angeklagten ausgesetzt worden sein. Auch der Geschädigte ist bei jedem Verhandlungstag dabei. Am Mittwoch zog er sogar sein T-Shirt aus, um die großen Narben zu zeigen.

Junge Frauen als Lebensretter



Die Mediziner, die damals in der Notaufnahme arbeiteten, waren sich im Zeugenstand einig: Ohne die Ersthelferinnen wären die beiden Opfer nicht mehr am Leben. Die Lebensretterinnen waren zwei junge Krankenschwestern. Sie haben dem verletzten 26-Jährigen die Blutung am Rücken abgedrückt. Viele Umstehende hätten Druckverbände, Binden und Tücher gereicht. Dann sei der 37-Jährige blutüberströmt aufgetaucht, dem sie mit beiden Händen auf den Hals gedrückt haben, um die Blutung der Halsvene zu stoppen.

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