Kernaussage Stilkolumne: Eis mit Stil

Jan Peter Kern
Jan Peter Kern

Schokolade, Erdbeere, Vanille – das sind seit je die edlen Eisheiligen der Deutschen. Doch irgendwie bietet das Trio immer nur simplen Schleck-Spaß. Wer auch keinen simplen 08/15-Flutschfinger von der Stange lutschen, aber mit dem Trend zuzeln will, kühlt sich diesen Sommer mit Mochi ab.

Die Eiszeit bricht herein: Reisteig, der in Japan vor allem zu Neujahr in aller Munde ist, wird mit Eiscreme gefüllt. Die instagramkompatiblen „Motschi“, wie man sie ausspricht, kann man entweder selbst machen – man nehme Mehl aus Reis, man nehme Eis, und nach viel Fleiß gibt’s die Sommerspeis’. Echt naice. Oder man gönnt sich fertige Mochi aus der Discounter-Tiefkühltruhe, gefüllt etwa mit Kokos- oder Pistazieneis. Zäh und bäh? Nä. Mochi schlägt ein wie eine Eisbombe. Die wabbeligen Teigklößchen erinnern so ein bisschen an aufgemotzte Windbeutel, fühlen sich an wie Knetmasse, platzen beim Draufbeißen sanft auf – und dann läuft einem die Creme im Munde zusammen. Wem die coolen Knet-Knödel dann doch zu abenteuerlich anmuten, der kann ja bei der Eisdiele um die Ecke mit etwas Glück die Eissorte des Jahres aus der Waffel schlabbern: Mango-Chili. Oder eben Schlumpf. Schleck mich doch.

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