Wirtschaft Tesla-Chef Musk erhebt Sabotagevorwurf

«Palo Alto.»Die Produktion von Teslas Model 3 kommt nicht so richtig in Fahrt. Zu den diversen technischen Problemen komme jetzt auch noch ein Saboteur aus den eigenen Reihen hinzu, sagt zumindest Firmenchef Elon Musk. Und auch ein Brand ist für ihn recht verdächtig.

Dem Elektroautobauer Tesla macht nach Angaben von Firmenchef Musk ein Feind im eigenen Hause zu schaffen: Ein Mitarbeiter habe „umfassende und schädliche Sabotage“ begangen, schrieb Musk den Tesla-Angestellten in einer E-Mail. Das volle Ausmaß sei noch nicht klar, doch was der Mitarbeiter bislang zugegeben habe, sei schon „ziemlich schlecht“. Der Angestellte nahm laut Musk unter falschen Nutzernamen direkte Änderungen an Teslas Produktionssystem vor und leitete große Mengen hochsensibler Daten an noch unbekannte Dritte weiter. Ihm sei eine Beförderung versagt geblieben. Es könnte aber noch weit mehr dahinter stecken, deshalb werde die Untersuchung diese Woche in aller Tiefe fortgeführt. „Wie Ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisationen, die wollen, dass Tesla stirbt“, warnte Musk die Mitarbeiter mit Verweis auf die Öl- und Gasindustrie sowie auf Wall-Street-Spekulanten, die gegen die Aktie der Firma wetten. In einer zweiten E-Mail offenbarte Musk, dass die Produktion des Model 3 durch einen Brand gestört worden sei. „Letzte Nacht hatten wir einen weiteren merkwürdigen Zwischenfall, der schwer zu erklären ist“, heißt es darin. Es sei zu „einem kleinen Feuer“ gekommen, durch das der Karosseriebau für einige Stunden gestoppt worden sei. Auch hier deutete Musk einen Sabotageakt an. Es könne sich zwar durchaus um Zufall handeln, doch: „Nur die Paranoiden überleben“. Die Mitarbeiter sollten auf alles achten, das „nicht im besten Interesse unseres Unternehmens ist“. An Sabotage hatte Musk auch schon einmal gedacht, als eine Rakete seiner Raumfahrt-Firma SpaceX 2016 beim Betanken auf der Startrampe explodierte. Am Ende erwies sich jedoch ein technisches Problem als Auslöser. Die Explosion vernichtete einen teuren Internet-Satelliten von Facebook. Tesla kämpft derzeit weiter mit Anlaufproblemen bei der Massenfertigung seines ersten günstigeren E-Autos, dem Model 3. Musks Firma liegt ein halbes Jahr hinter ihrem Zeitplan und will die Marke von 5000 Autos pro Woche nun bis Ende Juni erreichen. Dieser Tage gratulierte Musk den Mitarbeitern zwar zu den Fortschritten, forderte aber zugleich „radikale Verbesserungen“. Um das Ziel zu erreichen, ließ Musk eine weitere Montagelinie neben der Fabrik in Fremont in einem großen Zelt einrichten. AKTIENCHART

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