Verbraucher-Tipp Sechs Tipps für ein nachhaltiges Weihnachtsfest

 Weihnachtsbäume, die direkt aus dem Wald in der Region stammen, wie hier in Schopp im Kreis Kaiserslautern, sind am umweltschon
Weihnachtsbäume, die direkt aus dem Wald in der Region stammen, wie hier in Schopp im Kreis Kaiserslautern, sind am umweltschonendsten, sagt das Umweltbundesamt.-

Die Beleuchtung, der Baum, das Geschenkpapier: An Weihnachten ist manche liebe Gewohnheit dem Klima- und Umweltschutz nicht unbedingt zuträglich. Das lässt sich ändern – ohne die Freude am Fest zu verlieren. Sechs Tipps, die sich schnell und einfach umsetzen lassen.

Tipp 1 Beste Wahl LED:
Energiesparende LED (Leuchtdioden) gibt es mittlerweile auch für Lichterketten und -schläuche, und das in gemütlicher Lichtfarbe. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz benötigt die LED-Weihnachtsbeleuchtung etwa zehnmal weniger Strom als konventionelle Produkte mit Glüh- oder Halogenlampen, die überall noch zu sehen sind. Außerdem halte der LED-Lichterschmuck rund hundertmal länger.

Aber Vorsicht: Von kabellosen LED-Kerzen mit Batteriebetrieb und Fernbedienung für den Weihnachtsbaum wird abgeraten – „weil Batteriestrom 300mal teurer als Strom aus der Steckdose ist“. Außerdem müssten die Batterien bei Dauerbetrieb ständig gewechselt werden. „Damit fällt viel Sondermüll an“, erläutern die Verbraucherschützer. Die Lichter sollten außerdem nur brennen, wenn sie jemand sieht: Also Ausmachen in der Nacht, auch die Beleuchtung im Freien.

Tipp 2 Baum aus der Region:


Laut Umweltbundesamt (UBA) sind Weihnachtsbäume, die natürlich gewachsen sind und direkt aus dem Wald in der Region stammen, am umweltschonendsten. Die Experten raten, auf die Anbaumethode und ein Bio- oder Ökosiegel zu achten. Als vertrauenswürdig bezeichnet die Umweltbehörde das EU-Bio-, Bioland-, Naturland-, Demeter- und das FSC-Siegel. Der Naturschutzbund (Nabu) weist darauf hin, dass manche regionalen Forstbetriebe zwar keine Biosiegel haben, aber auf sogenannten Sonderflächen unter Stromtrassen heimische Bäume anpflanzen.

Eine Suchhilfe: Die Umweltorganisation Robin Wood führt auf ihrer Homepage eine nach Bundesländern sortierte Liste mit Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen (www.robinhood.de). Darunter befinden sich neben einigen Baumärkten und anderen Anbietern auch zahlreiche Forstämter, in der Pfalz beispielsweise die Forstämter Donnersberg, Johanniskreuz, Kaiserslautern und Otterberg.

Tipp 3 Weg mit Stanniol-Lametta:

Als Baumschmuck gibt es immer noch bleihaltiges Lametta zu kaufen, moniert das UBA. Zu erkennen seien die Produkte am höheren Gewicht und der Bezeichnung „Stanniol“. Wenn das Stanniol beim Abschmücken nicht vollständig vom Baum entfernt werde, gelange das Blei in die Kompostier- oder Verbrennungsanlage und von dort in die Umwelt. Der Rat der Fachleute: Wer noch Stanniol-Lametta zu Hause hat, sollte es als Sondermüll entsorgen – also nicht im normalen Hausmüll. Beim Anfassen übertrage sich das Blei nicht auf die Haut, da es ummantelt sei.

Als alternativen Schmuck empfiehlt der Naturschutzverband BUND Baden-Württemberg selbst gebastelte Figuren aus natürlichen Materialien wie Stroh, Tannenzapfen, Nussschalen, Holz oder Bienenwachs. Christbaumkugeln sollten aus mundgeblasenem Glas oder aus Pappe bestehen und nicht silberbeschichtet sein, um sie zur Not im Glas- oder Papiercontainer entsorgen zu können. Verzichtet werden sollte auf Schnee-, Gold-, Kupfer- oder Silbersprays, da sie schädliche Substanzen enthalten könnten, so der BUND.

Tipp 4 Pfiffig verpacken:
Berge von Geschenkepapier sind das Überbleibsel vieler Weihnachtsfeiern im Familienkreis. Der Nabu-Verband empfiehlt, kein „besonders umweltschädliches“ alubeschichtetes Papier zu verwenden, sondern Recyclingpapier mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“, das sich fantasievoll mit Gebäck, Zweigen, getrockneten Blättern oder Blumen verschönern lasse. Gut zum Verpacken eigneten sich auch Stoffreste – die im nächsten Jahr zudem wieder benutzt werden könnten. „Alte Verpackungskartons vom Handmixer oder Rasierapparat, in denen sich plötzlich doch das Wunschgeschenk verbirgt, sind auch für ein Schmunzeln gut“, so der Nabu.

Das UBA rät zum Verpacken mit dem klassischen braunen Packpapier – verziert mit einer Schleife. Das Packpapier komme ohne Holzfrischfasern aus und könne wasser- und energiesparend hergestellt werden. Herkömmliche Kunststoff- und Metallfolien sowie beschichtete Papiere sind den Experten zufolge „schlecht recycelbar und daher nicht empfehlenswert“.

Tipp 5 Stromsparend backen:
Beim Backen von Plätzchen und Lebkuchen sollte der Ofen auf Umluft eingestellt werden, um so Strom zu sparen, rät die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „So lässt sich auf mehreren Ebenen gleichzeitig backen“, erläutern die Verbraucherschützer. Wer auf das Vorheizen des Backofens verzichte, spare bis zu 20 Prozent Energie. Bei längerer Backzeit könne der Ofen zehn Minuten früher ausgeschaltet werden – um mit der Nachwärme zu backen und noch mehr Energie zu sparen.

Tipp 6 Mit Bedacht schenken:
Wer jetzt noch nicht das passende Geschenk gefunden hat, greift vielleicht zu einer Notlösung – mit der Gefahr, einen Fehlgriff zu machen. Bevor etwas gekauft und vom Beschenkten möglicherweise nicht genutzt wird, sollte an Alternativen gedacht werden, etwa an ein selbstgebasteltes Geschenk oder eine Einladung zum Essen oder einen Ausflug, rät der Nabu. „Kaufen und verschenken Sie bewusst und vergessen Sie nicht, dass jedes Geschenk produziert, transportiert und irgendwann entsorgt werden muss“, so der Naturschutzverband.

x