Wirtschaft Intel warnt vor eigenen Updates

Experten sehen in den zwei Schwachstellen bei Mikroprozessoren, denen die Namen Meltdown (Kernschmelze) und Spectre (Gespenst) g
Experten sehen in den zwei Schwachstellen bei Mikroprozessoren, denen die Namen Meltdown (Kernschmelze) und Spectre (Gespenst) gegeben wurden, die größte Cybersicherheits-Gefahr seit Jahren.

«San Francisco». Der Chipgigant Intel findet keine Antwort auf die Sicherheitslücken bei seinen Halbleitern. Jetzt warnte der US-Konzern davor, seine jüngst auf den Markt gebrachten Updates zur Beseitigung der Schwachstellen zu nutzen.

Sie feien fehlerhaft und hätten unter anderem zur Folge, dass Computer häufiger als normal hochgefahren werden müssten. Darüber hinaus könne es zu weiteren Problemen kommen, die Intel aber nicht weiter benannte. Der Konzern arbeitet weiter an einem Ausweg aus dem Dilemma. Hacker könnten durch die Lücken an vertrauliche Nutzerdaten von PCs, Smartphones und anderen Geräten gelangen. Bisher ist nicht bekannt, ob dies bereits passiert ist. „Sie haben die Sache noch nicht gelöst“, sagte Analyst Mario Morales von IDC, einem führenden Marktspezialisten für IT. Letztlich könnte dies dazu führen, dass Unternehmen erstmal davon absehen, neue Computer oder Server zu kaufen. Experten sehen in den zwei Schwachstellen bei Mikroprozessoren, denen die Namen Meltdown (Kernschmelze) und Spectre (Gespenst) gegeben wurden, die größte Cybersicherheits-Gefahr seit Jahren. Das Problem wurde bereits 2017 entdeckt. Seither arbeiten die Chipkonzerne Hand in Hand mit Unternehmen wie Google und Apple an einer Lösung. Am 3. Januar wurde die Bedrohung öffentlich bekannt. Neben Intel betreffen die Probleme auch Advanced Micro Devices (AMD) und ARM. Intels aktuelle Warnung ist nur auf Rechner bezogen, in denen Prozessoren mit Haswell- oder Broadwell-Architektur arbeiten. Zudem können Nutzer die Intel-Updates gar nicht direkt installieren und damit beeinflussen. Die Aktualisierungen laufen maßgeblich über die Betriebssysteme, teils gibt es auch Updates für Browser oder andere Programme. Bislang haben nur Entwickler von Linux-Betriebssystemen wie Ubuntu oder von Programmen wie der Virtualisierungs-Software VMWare das jüngste Intel-Update zurückgezogen. Für Windows-Betriebssysteme hat Microsoft noch keine Sicherheitspatches zurückgezogen. Hier gilt weiter die Empfehlung, automatische Updates zu aktivieren. Darüber werden nicht nur Schwachstellen gestopft, sondern fehlerhafte Flicken im Zweifel auch wieder korrigiert. Ersatz für das mangelhafte Update will Intel eigenen Angaben nach so schnell wie möglich liefern.

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