Wirtschaft HNA will mit Stiftung überzeugen

«Frankfurt». Der chinesische Großaktionär der Deutschen Bank, HNA, will mit der Gründung einer gemeinnützigen Stiftung Spekulationen über seine Eigentümerstruktur aus dem Weg räumen.

Die in New York ansässige neue Organisation Hainan Cihang wird mit 29,5 Prozent der größte Einzelaktionär des Mischkonzerns sein, der in den vergangenen beiden Jahren weltweit 50 Milliarden Dollar (43 Mrd Euro) für Übernahmen ausgegeben hat und dabei Anteile an Logistikunternehmen, Hotels oder Banken gekauft hat. Im März hat das Land Rheinland-Pfalz seine Anteile am Flughafen Hahn an den HNA-Konzern verkauft – unter dem Vorbehalt, dass die EU-Kommission weiteren Landeshilfen in Höhe von 75 Millionen Euro bis 2024 zustimmt. „Auch wenn wir ein privates Unternehmen sind, bietet das Offenlegen der Eigentümerstruktur mehr Transparenz, und das werden wir künftig einmal pro Jahr machen“, sagte ein HNA-Sprecher. Die neue Stiftung werde ihre gemeinnützige Mission vorantreiben. Sie werde später alle Anteile an HNA halten. Derzeit gehört gut die Hälfte der HNA-Anteile Stiftungen. Die übrigen 47,5 Prozent liegen in der Hand von zwölf Spitzenmanagern. Allein die beiden Mitgründer Chen Feng und Wang Jian halten jeweils knapp 15 Prozent. HNA gehört zu den chinesischen Unternehmen, die zuletzt massiv im Ausland eingekauft und dabei für Aufsehen gesorgt haben. Die Europäische Zentralbank erwägt, die Deutsche-Bank-Anteilseigner HNA und Katar zu überprüfen. Bei derartigen Prüfungen geht es vor allem um die Frage, ob die Investoren zahlungsfähig und vertrauenswürdig sind. Auch in China selbst steigt der Druck. Die Regierung in Peking will den Kapitalabfluss bremsen.

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