Wirtschaft Gabriel wechselt in die Wirtschaft

Gabriel
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«Berlin/Paris». Der frühere Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel soll in den Verwaltungsrat des neuen Zug-Konzerns von Siemens und des französischen Unternehmens Alstom einziehen.

Er habe die Bundesregierung umfassend über seine geplante Berufung informiert, teilte Gabriel gestern mit. „Selbstverständlich halte ich mich strikt an die in der letzten Legislaturperiode neu geschaffenen gesetzlichen Vorgaben für ehemalige Mitglieder der Bundesregierung“, teilte Gabriel weiter mit. Alstom-Konzernchef Henri Poupart-Lafarge betonte: „Ich habe viel Respekt vor Sigmar Gabriel“. Gabriel stamme aus Salzgitter, wo Alstom „die bedeutendste Fabrik in der Welt“ habe. Der Ex-Minister kenne zudem weltweit Märkte und sei kompetent, so Poupart-Lafarge. Auch im Umfeld von Siemens wurde auf die große internationale Erfahrung Gabriels verwiesen. Siemens und Alstom hatten die Zug-Allianz im vergangenen Herbst angekündigt. Sie soll noch 2018 abgeschlossen werden. Dieser Zeitplan wurde gestern von Konzernchef Poupart-Lafarge bei Vorlage der Jahreszahlen in Saint-Ouen bei Paris bestätigt. „Wir kommen voran. Das läuft sehr gut mit unseren Partnern.“ Der neue europäische Gigant soll vor allem Konkurrenz aus China Paroli bieten. Das Unternehmen werde voraussichtlich Ende des Jahres oder Anfang 2019 seine Arbeit aufnehmen, erklärte Gabriel. „Für die damit dann beginnende Tätigkeit eines neuen Aufsichtsrates würde ich nach Ablauf eines Jahres nach dem Ausscheiden aus der Bundesregierung zur Verfügung stehen.“ Das entspricht den gängigen Karenzregelungen. Aus Industriekreisen verlautete, die Vergütung des Postens liege bei schätzungsweise 55.000 bis 60.000 Euro pro Jahr. Gabriel will auch nach seinem Wechsel in die Wirtschaft Bundestagsabgeordneter bleiben. Das erklärte sein Wahlkreisbüro gestern auf Anfrage. Die neue Zug-Allianz kommt auf rund 15 Milliarden Euro Umsatz, Aufträge von 61 Milliarden Euro und 62.300 Beschäftigte. Alstom steigerte seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 (31. März) um 9 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Der ausgewiesene Gewinn stieg auf 475 Millionen Euro nach 289 Millionen Euro im Jahr zuvor.

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