Wirtschaft Energieversorger: Fusion in Rheinhessen

«Worms/Kirchheimbolanden.» Nach zweieinhalbjährigen Verhandlungen ist die Fusion der rheinhessischen Energieunternehmen EWR AG aus Worms und die ERP GmbH aus Alzey unter Dach und Fach. An der ERP GmbH sind auch die Stadt und die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden beteiligt.

Wie der Wormser Oberbürgermeister und EWR-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Kissel gestern gegenüber der Presse in Worms sagte, haben das Bundeskartellamt und auch alle Gremien einer Fusion ihre Zustimmung gegeben. Die Fusion sei eine „Antwort auf den tiefgreifenden und weiterführenden Wandel in den Rahmenbedingungen der Energieversorgung“, so Kissel. Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird dazu führen, dass die Kommunen mehrheitlicher Anteilseigner werden. Dafür erwerben die Stadt Alzey über ihre Beteiligungs- und Veranstaltungs-GmbH und die Stadt Kirchheimbolanden über ihre Projekte und Service GmbH Anteile am Unternehmen. Weitere Gesellschafter der ERP sind die Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden und Alzey-Land sowie die Thüga AG München. Die EWR gehörte bislang zu jeweils 50 Prozent der Stadt Worms und der RWE-Tochter Innogy. Thüga und Innogy haben sich bereiterklärt, Anteile zu verkaufen. Künftig werden die kommunalen ERP-Gesellschafter 18 Prozent der Aktien halten, die Stadt Worms ist mit 32 Prozent beteiligt. Thüga und Innogy teilen sich hälftig 50 Prozent minus eine Aktie des neuen Unternehmens. Der rechtsgültige Termin der Fusion soll Ende Oktober/Anfang November sein. Bis dahin bleiben EWR und ERP Einzelunternehmen. Geführt wird die neue EWR künftig vom EWR-Vorstand Stephan Wilhelm, dem derzeitigen ERP-Geschäftsführer Udo Beckmann und von Dirk Stüdemann als EWR-Vorstandsnachfolger von Günter Reichart. Im neuen Unternehmen werden rund 640 Mitarbeiter beschäftigt sein. Aufgrund der Verschmelzung wird es keine Entlassungen geben, wie Beckmann betonte. Hauptsitz wird Worms sein, die Netzgesellschaft und die EWR Neue Energien GmbH werden in Alzey angesiedelt.

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