Elektro-Autos Einheitliches Bezahlsystem ab Juli 2023

In einem Schnellladepark für E-Autos des Energiekonzerns EnBW in Karlsruhe wird ein E-Porsche aufgeladen.
In einem Schnellladepark für E-Autos des Energiekonzerns EnBW in Karlsruhe wird ein E-Porsche aufgeladen.

In gut zwei Jahren soll das spontane Aufladen von Elektro-Autos in Deutschland deutlich einfacher sein.

Ein einheitliches Bezahlsystem ermögliche ab Juli 2023 kontaktloses Bezahlen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die vom Kabinett am Mittwoch beschlossenen Änderungen an der Ladesäulenverordnung wurden vom Bundesverband der Energie– und Wasserwirtschaft (BDEW) scharf kritisiert.

„Damit die E-Mobilität sich auf breiter Front durchsetzt, müssen wir nicht nur die Autos fördern, sondern auch das Laden und Bezahlen einfach und unkompliziert gestalten“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Die Zahlung per Kreditkarte stehe für „grenzüberschreitendes Laden“, da sie europaweit eingesetzt werde. Auch mit einer Debitkarte könne gezahlt werden. Dabei ist laut Verordnung ein Zahlungsterminal für mehrere Ladepunkte ausreichend. Ab dem 1. Juli 2023 müssen neue Ladepunkte über das Bezahlsystem verfügen, bestehende aber nicht umgerüstet werden.

Auch webbasiertes Zahlen ist erlaubt

Betreiber der Ladeinfrastruktur dürfen weitere Zahlungsmöglichkeiten anbieten, etwa webbasierte Möglichkeiten. Laut BDEW-Chefin Kerstin Andreae ist die Technik aber schon weiter. „Die Verbraucher verlieren gleich dreifach: Der Ausbau hakt, spontanes Laden wird teurer und die Preistransparenz geht mit den Kartenlesegeräten verloren“, kritisierte sie. Die Verpflichtung zum Einbau der Lesegeräte für Kredit- oder Debitkarten sei ein „Bremsklotz“ für die Elektromobilität. Zudem seien Kartenlesegeräte deutlich teurer als digitale Lösungen.

Laut Verordnung der Bundesregierung sollen ab dem 1. März 2022 außerdem alle neu gebauten Ladepunkte Teil eines Systems sein, das Autofahrer über die Belegung der Stationen informiert. Die Datenschnittstelle teile den Fahrern mit, wo freie Ladesäulen verfügbar seien. Aktuell gibt es in Deutschland rund 42.000 öffentliche E-Ladepunkte. Bis 2030 sollen es dem Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung zufolge eine Million sein.

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