Wirtschaft Der erste Konkurrent für das iPad Pro

Mit Tastatur und Pen-Bedienung wird das Samsung-Tablet zu einem flexiblen Laptop-Ersatz.
Mit Tastatur und Pen-Bedienung wird das Samsung-Tablet zu einem flexiblen Laptop-Ersatz.

Es gibt kleine Tablets für das Surfen zwischendurch. Und echte Vielzweckgeräte für Arbeit, Kreativität und Gaming. Die beiden Top-Tablets von Samsung erfüllen all diese Kriterien.

Das iPad Pro schien der Maßstab für die Tablet-Spitzenklasse - bis Samsung sein Galaxy Tab S6 gründlich überarbeitete. Nun können auch Android-Nutzer auf ein kompromissloses Geräte-Duo zugreifen: Zum einen das Tab S7 mit einem großen 11-Zoll-Bildschirm, zum anderen das noch etwas üppigere S7+ mit seinen 12,4 Zoll. Beide Geräte kommen mit einem Snapdragon 865+ als Prozessor, der mit seinem Prime-Core sogar 3,1 GHz erreicht. Damit sind beide Tablets hervorragend für flottes Gaming wie für anspruchsvolle Anwendungen geeignet.

Passend dazu ist die Bildwiederholrate von 120 Hertz, die auch dem flackerfreien Filmeschauen zugutekommt. Beide Geräte haben leistungsstarke Akkus: 8000 mAh fasst der des 7S, sogar 10.090 mAh sind es beim S7+. Die extreme Schnellladefunktion mit 45 Watt liefert in kurzer Zeit Nachschub. 14 bis 16 Stunden Nutzung sollen mit vollem Akku kein Problem sein. Die Bildschirme basieren auf hochwertiger AMOLED-Technologie. 2560 x 1600 Pixel zeigt das S7, beim S7+ sind es 2800x 1752.

Das kleinere S7 ist mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher gerüstet. Eine Aufstockung des Datenspeichers per Mikro-SD ist mit Karten von bis zu einem Terabyte möglich – was natürlich auch für den großen Bruder gilt. Apple verweigert sich leider traditionell solchen Nachrüstoptionen. Beide Android-Tablets sind mit vier Lautsprechern mit Dolby Atmos-Technologie und Sound by AKG ausgestattet. Ein raumfüllendes Klangerlebnis bei Filmen oder Spielen ist damit garantiert. Als zusätzliche Bedienung werden beide Tablets mit dem S-Pen, einem drucksensitiven Stift geliefert. Klug designt: Eine Seite des Stiftes ist abgeflacht, so dass er nicht vom Tisch rollen kann. Die Latenzzeit entspricht in etwa der des iPad-Pencil, das Gewicht ist niedriger. Die Handschriftenerkennung funktioniert wie schon beim Vorgängermodell nahezu perfekt. Sinnreich ist eine erweiterte Notizfunktion. Damit lassen sich Notizen mit Audioaufnahmen koppeln. Ein Stiftklick auf verbundene Stichwörter im Text ruft die Stimmaufnahme auf. Für alle Textarbeiter ein praktisches Gimmick. Kleiner Wermutstropfen: Samsung eifert leider Apple beim Kopfhöreranschluss nach und spart ihn sich. Da muss also der USB-C-Anschluss mit Adapter herhalten, wenn kein drahtloses „Hörgerät“ zur Verfügung steht.

Die Kameraausstattung ist bei beiden 7er-Modellen gleich hochwertig. Die Hauptkamera löst mit 13 MP auf, die Weitwinkelkamera mit immerhin fünf Megapixeln. Die Selfiekamera liefert Bilder mit acht Megapixeln. Die Hauptkamera kann Videos auch in 4k-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Die Option ist zu loben; in der Praxis wird man als Nutzer Filme wohl höchstens mit einem Tablet-Stativ aufnehmen. Die Kamera für Video-Selfies ist klug angebracht: Platziert man das Tablet bei einer Videokonferenz im üblichen Querformat, liegt sie mittig auf der Längsseite. Die etwas peinlich billige Halterung der früheren Tablethülle ist jetzt durch haltbare Magnete ersetzt.

Eine optionale Keyboard-Hülle verwandelt das S7+ in einen echten Laptopersatz. Die Tastatur ist stabil und leichtgängig und bietet 16 Funktionstasten. Hierüber lässt sich das Tablet auch in den sogenannten Dex-Modus wechseln. In diesem Notebook-Modus können zusätzlich zum Display externe Monitore angesteuert werden. Die lassen sich nun auch ohne direkte Verkabelung per WLAN versorgen. Bis zu fünf geöffnete Apps dürfen im Laptop-Modus auf den zwei Bildschirmen verteilt werden.

Was kostet der Hochleistungs-Spaß? Das Galaxy Tab S7 startete mit einem unverbindlichen Richtpreis von 699 Euro. Jetzt ist es schon für 609 Euro im Handel. Das S7+ begann mit Preisen ab 899 Euro. Dieser Startpreis ist angesichts aktueller 760 Euro noch deutlicher gefallen. In der Top-Version mit 8 GB Arbeitsspeicher, 256 GB internem Speicher und einem 5G-Telekommunikationsmodul fallen für das S7+ 1140 Euro an. Zum Vergleich: Ein iPad Pro, nur mit Wi-Fi und mit 128 GB halb so viel Speicherplatz inklusive Pencil kostet bereits etwa 1180 Euro.

x