Wirtschaft Bierabsatz stabil, Bellaris legt zu

Kühle Metalloptik für frisches Bier und andere Erfrischungsgetränke. Ein Blick in die moderne Abfüllanlage der Brauerei in Bellh
Kühle Metalloptik für frisches Bier und andere Erfrischungsgetränke. Ein Blick in die moderne Abfüllanlage der Brauerei in Bellheim.

«Bellheim/Pirmasens.»Für dieses Jahr strebt der Brauereichef der Park & Bellheimer AG, Roald Pauli, ein Umsatzplus von 2,5 bis 2,75 Prozent an. 2017 sei der Umsatz wegen des schlechten Wetters in der zweiten Jahreshälfte zum Vorjahr nur um etwa 1,5 Prozent auf 19 Millionen Euro gestiegen. Deshalb wünscht er sich dieses Jahr das Wohlwollen des Wettergotts.

Die Verantwortlichen bei Park & Bellheimer hoffen auch auf die Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer: „Die WM wird einen Effekt haben – aber nur, wenn’s Wetter stimmt“, prophezeit Marketing-Chefin Hannelore Heuser. „Und wenn die Deutschen gut abschneiden“, ergänzt Pauli. Der Biermarkt sei zwar schwierig, „aber wenn der Markt 2,5 Prozent verliert und wir laufen seitwärts, dann ist das schon gut.“ Der Bierabsatz von Park & Bellheimer liege stabil bei 180.000 Hektolitern im Jahr. Besonders gut laufe das Geschäft mit alkoholfreien Getränken der Marke Bellaris, die um 8 Prozent zugelegt habe und auf die 100.000-Hektoliter-Marke zusteuere. Das Mineralwasser aus der hauseigenen Quelle verzeichne das größte Wachstum; die Süßgetränke legten gegen den Branchentrend ebenfalls zu. „Mit Bellaris haben wir einen guten Lauf und eine weit überdurchschnittliche Entwicklung – und das nicht erst seit 2017“, sagt Pauli. Nicht zuletzt deshalb soll in deren Ausstattung investiert werden. Zwei Beispiele: In Kürze sollen neue 0,33-Literflaschen für Mineralwasser und andere Erfrischungs- und Süßgetränke auf den Markt kommen. Dafür würden die Halbliterflaschen vom Markt genommen; die 0,7-Liter-Glasflaschen sollen beibehalten werden. Zudem werde das Sortiment um Cola, mit und ohne Zucker, erweitert. Dank einer Ertragslage, mit der Pauli „nicht unzufrieden“ ist, wird weiter auf hohem Niveau investiert, sowohl in den Standort Pirmasens, als auch im südpfälzischen Bellheim. Rund 25 Millionen Euro sollen es seit 2010 gewesen sein, pro Jahr 13 bis 15 Prozent vom Umsatz. 2,8 Millionen Euro Investitionen sind für 2018 geplant: Seit Jahresbeginn werde in Pirmasens für 600.000 Euro eine neue Dampfversorgung installiert, die im Mai oder Juni in Betrieb gehen soll. In Bellheim will Pauli bis März 2019 eine neue, vollautomatische Fassabfüllanlage in Betrieb nehmen, die rund 1 Million Euro koste. Mit ihr ließen sich doppelt so viele Bierfässer abfüllen wie bisher, pro Stunde bis zu 250. 2017 wurde in Bellheim das Lager um 1200 Quadratmeter, etwa 10 Prozent, erweitert, um der Sortimentsbreite Rechnung zu tragen, berichtet Pauli. Mit der Installation der neuen Schrotmühle in Bellheim sei die Sudhausmodernisierung abgeschlossen. Pauli, der „partielle Preiserhöhungen“ nicht ausschließt, gab an, dass die moderne Brauereianlage für Abfüllungen auch anderen Getränkeherstellern zur Verfügung steht. Teilweise würden für andere auch Getränke hergestellt und in Bellheim abgefüllt. Als Beispiel nennt er die „Heldenbrause“, ein Trendgetränk. Das sei ein Randgeschäft, das etwa 1 Prozent vom Umsatz ausmache. Brauereiprodukte, die unter anderem Namen verkauft werden, gebe es hingegen nicht bei Park & Bellheimer. „Wir machen keine Handelsmarken“, sagt Heuser. Und Pauli ergänzt: „Wir bewegen uns nur im Markensegment.“ Folgende Marken sind unter dem Dach der Brauerei zu finden: Park, Bellheimer, Bellaris, Rheingönheimer und Valentins. Nur diese fünf Säulen sollen das Geschäft tragen, betont Pauli, der über die Aktienmehrheit der Gesellschaft verfügt. Er verhehlt nicht, dass die Verbindung von Brauerei und Erfrischungsgetränkeproduzent gut für das Unternehmen ist, das in Bellheim rund 100 und in Pirmasens etwa 50 Leute beschäftigt.

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