Rheinpfalz Zur Not gibt’s den Poncho zum Popcorn

Frankenthal. Während es in anderen Städten Open-Air-Kino gar nicht mehr oder nur in Sparversion gibt, brummt die Erkenbertruine in Frankenthal. Mit der Mischung von anspruchsvoller Unterhaltung, Musik und passender Bewirtung geht Lux-Kinochef Christian Kaltenegger ab 23. Juli wieder an den Start.

Natürlich ist Kaltenegger abhängig vom Wetter. Bleibt es an den elf Kinoabenden trocken, kommen schon mal 6000 Zuschauer in das historische Gemäuer. Sieben Vorstellungen waren 2014 ausverkauft. Doch selbst bei Regen gilt: Verschieben oder ausfallen lassen, das gibt’s beim Frankenthaler Open-Air-Kino nicht. Stattdessen kann man sich am Popcornstand mit Plastikponchos eindecken. Ein Grund für den Erfolg des Kinos unterm Sternenhimmel dürfte die Begeisterung sein, mit der Kaltenegger sein Programm zusammenstellt. Er kennt sein Publikum – und teilt mit ihm die Liebe zu Filmen, die gute Unterhaltung mit Tiefgang verbinden. Außerdem verfügt der Frankenthaler Lux-Chef über beste Kontakte zu den Verleihfirmen. So kann er zum Auftakt des Open Airs als Überraschungsfilm eine hochkarätig besetzte Komödie Wochen vor dem Bundesstart zeigen. „Man hat mir bestätigt, dass bis 23. Juli die Synchronversion fertig ist“, erzählt Kaltenegger. Mit Till Schweigers Familienstreifen „Honig im Kopf“ läuft der erfolgreichste deutsche Film des Jahres in der Ruine, ein Wiedersehen gibt es mit „Monsieur Claude und seinen Töchtern“, die nicht nur im Lux für volle Säle sorgten. Kurz nach Kinostart sollen die knuddeligen „Minions“ Unterhaltung für jedes Alter bieten, Eltern dürften sich in der komödiantischen Darstellung eines Elternabends bei „Frau Müller muss weg“ mit Anke Engelke und Justus von Dohnányi wiederfinden. Seine liebe Not mit dem Nachwuchs hat Matthias Schweighöfer in „Der Nanny“, während Richard Gere in „Best Exotic Marigold Hotel 2“ Seniorinnen in Wallung bringt und Hellen Mirren als „Madame Mallory“ ihre indischen Nachbarn vergraulen möchte. Ein großes Weinfest mit Saumagen-Burger soll es bei dem Heimatfilm „Kings of Kallstadt geben“. Regisseurin Simone Wendel und einige Darsteller haben sich dazu angekündigt Aus Frankreich kommen zwei Filme, die Kaltenegger seinem Publikum besonders ans Herz legen möchte. Während die Komödie über eine taubstumme Familie „Verstehen Sie die Beliers“ in ihrer Heimat ein großer Erfolg war, lief sie hier eher mau. „Man geht aus dem Film mit einem Lächeln“, sagt der Kinochef. Auch der Abschlussfilm „Ein Sommer in der Provence“ mit Jean Reno als grummeligem Opa sei kein großer Kinohit gewesen. „Aber unser Publikum weiß, dass es unserer Auswahl vertrauen kann“, ist sich Kaltenegger sicher.

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