Rheinpfalz Zu umständlich

Die Verbandsgemeindeverwaltung Pirmasens-Land nutzt die vorhandene Software nicht aus. Diesen Vorwurf machte SPD-Fraktionsvorsitzender Heinrich Hoffmeister im Verbandsgemeinderat am Mittwoch. Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach (CDU) stimmte ihm teilweise zu.

Konkret kritisierte Hoffmeister, dass das Ratsinformationssystem nicht ausreichend genutzt werde. Seebach erklärte, das Programm habe drei Säulen: das Sitzungsdienstprogramm, mit dem verwaltungsintern beispielsweise Protokolle oder Einladungen erstellt werden, das Verwaltungsinformationssystem, das der internen Recherche und Statistik dient, sowie das Ratsinformationssystem, auf das beispielsweise Ratsmitglieder von außen Zugriff haben. Bisher habe die Verwaltung mit dem Programm sehr gute Erfahrungen gemacht, so Seebach. Es ist seit 2008 im Einsatz. Der Hersteller habe der Behörde attestiert, dass sie das Programm zu 75 Prozent nutze, damit gehöre die Verwaltung zu den intensivsten Nutzern der Software. Hoffmeister, der das Programm selbst gut kennt, kritisierte, dass die Behörde beispielsweise bei der Erstellung der Beschlussvorlagen noch nicht papierlos arbeite, sondern umständlich und mit vielen Ausdrucken. „Die Verwaltung nutzt das System nicht. Würde sie es nutzen, würden Zeit und Arbeitskraft eingespart und somit die Verwaltung entlastet“, erklärte Hoffmeister. Er selbst sei bereit, die Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Seebach räumte ein, dass Hoffmeister mit seiner Beschreibung der Lage Recht habe. Sie gab jedoch zu bedenken, dass ihr Ziel selbstverständlich sei, die Verwaltung effizienter zu gestalten – „das geht jedoch nicht von jetzt auf gleich“. Eine hundertprozentige Nutzung der Software könne sie sich aber nur schwer vorstellen, sagte Seebach. Anschließend gab es im Verbandsgemeinderat eine Diskussion um die Frage, was es letztlich heiße, das Programm vollends auszuschöpfen. Quer durch die Fraktionen waren sich die Ratsmitglieder einig, dass das bedeute, künftig auf den Ausdruck von Sitzungsunterlagen zu verzichten und der Verbandsgemeinderat selbst papierlos arbeiten müsste – das Programm bietet dafür durchaus die Möglichkeiten. Bernd Gehringer (CDU) gab zu bedenken, dass dieser Schritt ältere Ratsmitglieder überfordern könnte. Auch die Anschaffung von Tablets für alle Räte könne sich die Verbandsgemeinde kaum leisten, hieß es von anderer Seite. CDU-Sprecher Klaus Müller appellierte, vorerst bei den gedruckten Unterlagen für die Ratsmitglieder zu bleiben. Seebach gab zu bedenken, dass die komplette Umstellung nicht nur Ratsmitglieder überfordern könnte. „Wir müssen auch die Mitarbeiter mitnehmen.“ Das brauche eben Zeit. (gana)

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