Rheinpfalz Zeichen für tolerantes Miteinander

Die Förderung des Projektes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ durch den Bund läuft langsam aus. Damit über den Projektzeitraum hinaus erkennbar ist, dass im Kreis Südwestpfalz, ein Leben in Vielfalt möglich und ein tolerantes Miteinander gegeben ist, sollen Gemeinden aber auch Vereine oder Institutionen sichtbar machen, dass sie ein Ort der Vielfalt sind. Weisen sie das nach, erhalten sie das Schild, das den „Ort der Vielfalt“ kennzeichnet.

Seit 2011 gibt es mit finanzieller Unterstützung durch den Bund den Lokalen Aktionsplan (LAP) „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ in der Region Südwestpfalz. Ursprünglich war die Förderung bis Ende 2014 verlängert worden. Ob die für diesen Zeitraum in Höhe von 95.000 Euro zugesagten Fördergelder noch in vollem Umfang fließen, steht aktuell nicht fest. Das erläuterten gestern der Kreisbeigeordnete Ernst Hügel und Marika Keller, die die externe Koordinierungsstelle des Projektes leitet. Derzeit ist das Projekt bis 7. Juli genehmigt, die Hälfte der ursprünglich zugesagten Fördergelder steht zur Verfügung. Hintergrund ist, dass sich die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl lange hingezogen haben und es dadurch zu haushaltsrechtlichen Verzögerungen kam. „Wir gehen aber davon aus, dass das Projekt noch in vollem Umfang gefördert wird“, sagte Hügel. Vorgesehen ist zudem, wie berichtet, eine dreijährige Nachhaltigkeitsphase, in der zunächst noch 30.000 , dann 20.000 und abschließend 10.000 Euro pro Jahr zur Verfügung stehen. Wirken soll die Projektidee über viele weitere Jahre hinaus. Da aus alten Fördermitteln noch 2000 Euro zur Verfügung stehen, wurde die Idee der „Orte der Vielfalt“ initiiert. Mit dem Schild werden die bisherigen 13 Partner im LAP, die insgesamt über 20 Projekte realisiert haben, ausgezeichnet. Bereits vier Verbandsgemeinden und 20 Ortsgemeinden haben die Erklärung unterzeichnet, mit der sie sich zu den Grundsätzen des Projektes bekennen. Auch sie können ein Ort der Vielfalt werden. Ebenso Schulen, Kindergärten, Vereine, wenn sie entsprechend ein kleines Projekt realisieren, das nachweist, dass sie ein Ort der Vielfalt sind. Ist der Nachweis erbracht, wird ein Schild verliehen, das den Ort der Vielfalt sichtbar macht und die Projektteilnehmer in ihrem Tun stärkt. Die Projekte müssen angemeldet werden und können mit bis zu 150 Euro aus dem LAP-Fördertopf gefördert werden. Sollten mehr Projekte angemeldet werden und die aktuell vorhandenen 2000 Euro nicht reichen, „bin ich mir sicher, dass wir noch Mittel finden, um alle Projekte zu unterstützen“, sagte Hügel. Im abschließenden Jahr wird „Interact“ fortgesetzt. Durch dieses Projekt wird an Schulen und in Kindergärten die gewaltfreie Kommunikation vermittelt. Jetzt sollen noch Lehrer und Erzieher geschult werden, um dieses Projekt, das enorm gut nachgefragt sei, fortsetzen zu können. Zwei Schulen sollen ein Modellprojekt realisieren. Fest steht, dass erneut eine Show „Live on stage“ erarbeitet wird. Diese wird zum offiziellen Projektabschluss aufgeführt werden. Die Stadt Pirmasens und der Landkreis Südwestpfalz beenden ihre Toleranz-Projekte gemeinsam. Am Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium in Dahn wird es noch Projekte geben. Geplant ist eine professionelle Homepage und, ebenfalls gemeinsam für Stadt und Landkreis, alle Beiträge aus dem Projektzeitraum, die der Offene Kanal filmisch dokumentiert hat, in einer Mediathek zur Verfügung zu stellen.

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