Eisenberg Zaubermeister statt Bürgermeister

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Bereits einen Tag vor dem offiziellen bundesweiten Vorlesetag war Kerzenheims Ortsbürgermeister Alfred Wöllner in die Rolle des Zauberers geschlüpft und in die örtliche Bücherei gekommen, um vor rund 30 interessierten Grundschulkindern die Geschichte von „Zottelkopf, dem verwirrten Zauberer“ von Sandra Grimm vorzulesen und um dann für die Kinder zu zaubern.

Stilecht mit Zauberhut, Zauberstab und Zaubertrank fesselte er die Kinder nicht nur durch seinen lebhaften Vorlesestil, sondern auch durch das geschickte Einbeziehen der Zuhörer in das Geschehen der Erzählung aus dem Sammelband „Phantastische Vorlesegeschichten“. Immer wenn der Zauberer Zottelkopf im Text zauberte, schwang Wöllner seinen Zauberstab oder nahm einen Schluck von seinem Zaubertrank. „Da sind Seepferdchen, Wattwürmer und Spinnen drin, die nur ich sehen kann“, behauptete er mit einem Augenzwinkern. Den Zauberspruch, den Zottelkopf in der Geschichte verwendete – „Hokus Pokus Zippelzapp“ – ließ er die Kinder immer lautstark ausrufen. Als Wöllner jedoch behauptete, er selbst habe auch so einen „Zottelkopf“, protestierten einige Kinder entschieden, und die kleine Vivian war sogar der Meinung: „Du hast doch keinen Zottelkopf, du hast da oben so eine Haut!“ – und meinte damit offensichtlich die Glatze des Bürgermeisters. Zum Abschluss konnten die Kinder passend zum Thema „Zaubern“ noch gemeinsam Zauberstäbe und andere Zauberutensilien basteln. Heike Rogozinski, die Leiterin der Bücherei, zeigte sich erfreut über den großen Zulauf von Kindern und Eltern . „Leider ist es an normalen Tagen nicht so voll bei uns“, bedauert sie. Elektronisches Spielzeug dränge das Lesen derzeit immer weiter in den Hintergrund, in manchen Familien gehe es sogar ganz verloren. In einem schnelllebigen Familienalltag könnten Bücher den Kindern zu Momenten der Ruhe, der Entspannung und der inneren Besinnung verhelfen, was kein anderes Medium vermöge. (bbq)

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