Eisenberg „Wir wollen nichts schönen“

Dass der Doppelhaushalt 2017/18 der Gemeinde Kerzenheim allen Bemühungen zum Trotz nicht ausgeglichen ist, begründete Ortsbürgermeister Alfred Wöllner (SPD) bei der jüngsten Ratssitzung mit prägnanten Worten: „Zu geringe Einnahmen und hohe Umlagen.“ Falls vom Land keine Unterstützung komme, bleibe die Situation der Kommunen auf lange Sicht prekär. Das Zahlenwerk beschlossen die Ratsmitglieder trotzdem einstimmig.

Im Ergebnishaushalt für 2017 ergibt sich ein Defizit von knapp 866.000 Euro, 2018 sind es voraussichtlich 806.000 Euro. Im Finanzhaushalt betragen die Fehlbeträge rund 678.000 Euro in diesem und 619.000 Euro im kommenden Jahr. Angesichts dieser Tatsachen hatten die Sprecher der einzelnen Fraktionen kaum etwas anzumerken. Detlef Osterheld (FWG) machte auf eine kleine Entlastung durch die der Senkung der Verbandsgemeinde-Umlage aufmerksam und fand die Darlehensaufnahme überschaubar. Hans-Dieter Hild (SPD) beurteilte die Kostenreduzierung bei der Straßenbeleuchtung als positiv, die sich durch die Umstellung auf LED-Technik nun bemerkbar mache. Wöllner betonte, dass die Einnahmen der Gemeinde, beispielsweise durch die Gewerbesteuer, eher niedrig kalkuliert worden seien. „Wir wollen nichts schönen, das wäre nicht seriös“, meinte er. Lieber sei es ihm, wenn sich tatsächliche Mehreinnahmen in einem Nachtragshaushalt positiv niederschlagen würden. Auch dem Stellenplan der Beschäftigten der Gemeinde, der im Wesentlichen unverändert sei und vom Kreis genehmigt wurde, stimmten alle Fraktionen zu. Größte Investitionen in den Jahren 2017/18 sind der Ausbau der Saarland- und der Ringstraße. Hierfür werden 2017 rund 50.000 Euro und 2018 zirka 109.000 Euro veranschlagt. Zur Gegenfinanzierung dienen Grundstücksverkäufe, wiederkehrende Beiträge, Grabnutzungsentgelte sowie Darlehen, die in diesem Jahr 17.500 Euro und im nächsten Jahr 35.200 Euro betragen. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt bis Ende 2017 bei 2117 Einwohnern voraussichtlich 792,40 Euro. Damit liegt diese deutlich über dem Landesdurchschnitt von 474 Euro (Stand 2015). |eha

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