Rheinpfalz Wildgewordene Viecher übernehmen das Zepter

Getreu dem Motto ihrer diesjährigen Kampagne ging es bei der Rathauserstürmung des Karnevalvereins (KV) Heggeschlubber „Einfach Tierisch“ zu. Eine Horde wildgewordener Viecher, darunter Löwe, Zebra, Elefant, Bär, Leopard, Gorilla und Känguru fiel um 11.11 Uhr zu wilden Trommelklängen über den Rathausplatz her.

Viele närrische Freunde gaben sich ein Stelldichein. Darunter Abordnungen des KV Darstein, KV Schönau, des Fastnachtsclubs Felsenland, des Carnevalvereins der Exen aus Pirmasens sowie die Fastnachtsfreunde aus Rinnthal und aus Waldfischbach. Bei so viel närrischem Potenzial und im Angesicht der wilden Horde hatte sich Bürgermeister Michael Schreiber im Rathaus verschanzt. Vom Fenster aus musste er sich anhören, wie ein Nilpferd mit Brille, alias Ralf Neuhard, Vorstandsmitglied der Heggeschlubber, die kommunalpolitischen Vorkommnisse und Entscheidungen des vergangenen Jahres aufs Korn nahm. Neuhard sinnierte darüber, dass der abgelehnte Nationalpark wohl, außer der Steuergeldverschwendung, auch ein Hochstufen der „Buckelpisten-Achterbahn“ über die Eselsteige zur „Rangerautobahn“ mit sich gebracht hätte. Doch man schleiche sich lieber „zwar mit viel Verdruss“ in Richtung „Bärmesens, awwer nur wer muss“. Kürzungen des Gemeindeetats durch die Kommunalaufsicht, Müllkonzept und steigende Gebühren boten Neuhard eine Steilvorlage für die närrische Kritik. Letztlich kapitulieren musste Bürgermeister Schreiber vor der „Geheimwaffe“ der Heggeschlubber, die im fahrbaren Käfig vors Rathaus rollte. Es war ein Leichtes für Prinzessin Johanna I. das Rathaus zu erobern und den Schlüssel an sich zu nehmen. Mit einem tierisch tollen Tanz endete der Rathaussturm und machten die Heggeschlubber Lust auf mehr. Eine Zugabe gibt es bei der Prunksitzung „Einfach Tierisch“ in der Mehrzweckhalle in Fischbach zu sehen.

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