Rheinpfalz Werner Becker will bei Beigeordneten sparen

Der amtierende Stadtbürgermeister Rodalbens, Wilhelm Matheis, erhebt Vorwürfe gegen Werner Becker. Der Verbandsbürgermeister residiere „wie ein König“ in der Verwaltung. Außerdem fragt sich Matheis, wie Becker 28.000 Euro jährlich einsparen will, falls er Stadtbürgermeister werden sollte. Der CDU-Politiker erklärt im Gespräch mit der RHEINPFALZ die Zahlen und weist die Vorwürfe seines Konkurrenten zurück.

Die Verbandsgemeinde Rodalben stellt Becker für sein Amt als Verbandsbürgermeister einen Dienstwagen zur Verfügung. Matheis kritisiert, dass dieses Auto „jeden Freitag“ von einem Mitarbeiter der Verwaltung gereinigt und getankt werde. „Dafür ist sich der Herr Verbandsbürgermeister wohl zu schade“, sagt Matheis gegenüber der RHEINPFALZ. Auf die Vorwürfe angesprochen räumt Becker ein, dass ein Mitarbeiter der Behörde den 5er BMW reinige. Allerdings „nur in Ausnahmefällen, vielleicht alle sechs Wochen“. Das sei nicht außergewöhnlich, schließlich würden alle Dienstwagen der Verbandsgemeinde von den Hausmeistern gereinigt. Er selbst, so Becker, fahre das Auto aber ebenfalls durch die Waschanlage. Zur Tankstelle fahre er in der Regel ebenfalls selbst. „In Ausnahmefällen, wenn es eilt“ übernehme der Hausmeister bisweilen diese Aufgabe. Becker, der ein CDU-Parteibuch hat, kandidiert als unabhängiger Kandidat für das Amt des Stadtbürgermeisters. Um seine Ziele im Falle einer Wahl verwirklichen und finanzieren zu können, will er jährlich eine Summe zwischen 27.000 und 28.000 Euro einsparen. Wenn ein Verbandsbürgermeister zugleich Bürgermeister einer Kommune ist, erhält er nicht die volle Aufwandsentschädigung, die ein ehrenamtlicher Bürgermeister erhält. Matheis bekommt zurzeit 2167 Euro monatlich für seine Arbeit als ehrenamtlicher Stadtbürgermeister. Becker bekäme im Falle seiner Wahl zusätzlich zu seinem Lohn als Verbandsbürgermeister (Stufe B 3, Grundgehalt: etwa 6000 Euro) nur ein Drittel dieser Summe, nämlich 744 Euro – wie er selbst berechnet hat. Momentan hat die Stadt Rodalben drei Beigeordnete: Wolfgang Denzer, Ulrike Kahl-Jordan und Gudrun Busch. Weil Denzer und Kahl-Jordan eigenverantwortlich Geschäftsbereiche in der Stadtverwaltung übernommen haben (Denzer: Bauhof, Friedhof, Stadtmarketing, Fremdenverkehr, Kahl-Jordan: Jugend–Sport-Kultur, Vereine und Soziales, Kindertagesstätten, Spielplätze, städtische Häuser, Senioren), bekommen sie dafür ebenfalls eine Aufwandsentschädigung. Bei Denzer sind das 575 Euro im Monat, bei Kahl-Jordan 384 Euro. Becker will bei diesen Posten sparen. Er würde zwar weiterhin Beigeordnete an der Stadtspitze wollen, allerdings ohne Geschäftsbereiche, sagt er. Das würde bedeuten, dass die Personen keine Aufwandsentschädigung für ihr Amt bekämen. Addiert man die Beträge zusammen, dann erhalte man ungefähr die Summe von 28.000 Euro, die er als Stadtbürgermeister jährlich sparen würde, erklärt Becker. Neben seinem Posten als Verbandsbürgermeister hat der CDUler weitere Ämter. So sitzt er im Verwaltungsrat der Sparkasse Südwestpfalz sowie im Kuratorium der Stiftung der Sparkasse. Außerdem ist er Vertreter in der Verbandsversammlung des Sparkassenverbandes und Vorsitzender des Zweckverbandes Gräfensteiner Park. Angesprochen darauf, ob es für ihn als Stadtbürgermeister nicht sehr viel zusätzliche Arbeit bedeuten würde, wenn er auf Beigeordnete mit Geschäftsbereich verzichten würde, gibt sich der CDU-Mann gelassen. Das sei schon zu packen. (gana/Archivfotos: mar, bcr)

x