Rheinpfalz Warten auf die Windräder

Die Friedhofstraße in Höhfröschen ist die Ortsstraße, die derzeit im schlechtesten Zustand ist. Laut laufendem Ausbauprogramm sollte sie jetzt saniert werden. Diese Idee hat der Gemeinderat am Dienstag erst einmal zurückgestellt und beschlossen, die Sanierung der Birkenstraße vorzuziehen. Grund ist der geplante Bau dreier Windkraftanlagen im Bereich Petersberg/Thalfröschen. Der würde zahlreiche Schwertransporte über die Friedhofstraße erfordern.

Vertreter der Firma Juwi, die das Projekt gemeinsam mit der Entwicklungs- und Wirtschaftsfördergesellschaft der Verbandsgemeinde (EWFG) und der Kreisenergiegesellschaft forcieren, waren zu einer Sitzung der Beigeordneten und der Fraktionssprecher eingeladen. Wie schon nach der vergangenen Ratssitzung in Petersberg blieb die Erkenntnis: Juwi geht fest davon aus, dass der Windpark realisiert wird (die RHEINPFALZ berichtete). Ende des ersten Quartals 2015 wird die Baugenehmigung erwartet, Ende 2015/Anfang 2016 soll der Bau beginnen, teilte Höhfröschens Bürgermeister Jörg Schneider (CDU) mit. Im Gespräch sei aufgezeigt worden, dass viele Schwertransporte, beispielsweise für den Transport von Beton, über Petersberg abgewickelt würden. Etliche Transporte großer Anlagenteile wie der Flügel seien aber nur über die Friedhofstraße in Höhfröschen möglich. Wie genau die Route verlaufen solle, sei noch unklar. Nach Vorstellungen von Juwi wäre es ideal, direkt von der A 62 abfahren zu können, weil dann niveaugleich zugefahren werden könnte. „Aber ob das die Straßenbehörde genehmigt, steht in den Sternen“, sagte Schneider. Der Rat war sich allerdings einig, dass es angesichts des erwarteten Bauprojektes unsinnig wäre, die Friedhofstraße auszubauen. Diese würde dann ohnehin kaputt gefahren, müsste nach dem Bau des Windparks wieder komplett hergestellt werden. Unklar ist noch, ob es Verzögerungen gibt, weil die Flächennutzungspläne der Verbandsgemeinde nach der Fusion noch mal das komplette Verfahren durchlaufen müssen. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, beschloss der Rat den Ausbau der Birkenstraße anzugehen. Das Ingenieurbüro sdu Plan aus Waldfischbach-Burgalben wurde mit den ersten Planungen beauftragt. Die sollen es ermöglichen, entsprechende Zuschussanträge zu stellen. Für die Friedhofstraße sind bereits Vorarbeiten geleistet. Sollte sich das Windkraftprojekt doch noch zerschlagen, könnten laut Planer für beide Straßen gleichzeitig Zuschussanträge eingereicht werden. Bei gleichzeitiger Ausschreibung beider Straßenbauarbeiten könnte es unterm Strich für die Gemeinde sogar günstiger werden. Verschoben hat der Rat die Auftragsvergabe für den Ausbau des Wirtschaftsweges „Mohrenkopfer Weg“, obwohl dieser in teils desolatem Zustand ist. Das hat auch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) so gesehen und einen Zuschuss für den Wegeausbau in Höhe von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Nach einem Gespräch mit Martin Eichert vom DLR hatte Peter Sammel (FWG) Schneider informiert, dass es ein Programm gebe, wonach die Gemeinde sogar noch höheren Zuschuss erhalten könne. „Bis zu zehn Prozent mehr“, sagte Sammel. Das DLR habe signalisiert, auch bei den Planungen zu helfen, so dass Kosten gesenkt werden könnten. Der Rat beschloss, dass sich der Bauausschuss mit der Sache befassen soll. Eine Flurkarte, die notwendig sein könnte, existiert bereits. Und Vorarbeiten in Form von Plattendruckversuchen, bei denen es um die Standfestigkeit des Weges geht, sind bereits erfolgt. In der vergangenen Ratssitzung hatte die FWG-Fraktion den Antrag eingebracht, die Sanierung am Dorfgemeinschaftshaus/Schonenbachhalle fortzusetzen. Treffend formuliert sei im Antrag der FWG, warum das geschehen müsse, sagte Schneider. Es gehe darum, Gemeindeeigentum zu bewahren und das erfordere Investitionen, unterstrich Sammel. Ein Antrag auf Zuschüsse aus dem Investitionsstock des Landes wird noch für die kommende Förderperiode gestellt. Als nächstes steht die Sanierung der WC-Anlagen und der Umkleidebereiche auf der Ausbauliste. Ganz wichtig ist die Herstellung behindertengerechter Toiletten mit behindertengerechtem Zugang sowie die Sanierung des Hallenbodens. Gerhard Hoffmann (WG Hoffmann) wies darauf hin, dass gerade die Sanierung des WC-Bereiches wichtig sei: „Die entsprechen in keiner Weise mehr dem Standard.“ Auf sinnvolle Lösungen für die Barrierefreiheit sei bei der Planung zu achten, mahnte Karl-Heinz Schwab (SPD) an. Fast abgeschlossen sind die Bauarbeiten am Kindergarten, teilte Schneider mit. Die Aufräumarbeiten haben begonnen. Auch an der Leichenhalle ist das Dach fast vollständig erneuert. Zwei Projekte, die möglicherweise im Fernsehbeitrag über Höhfröschen zu sehen sein werden, der am 12. November ausgestrahlt wird. (add)

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