Eisenberg Warnstreik: Nur 50 Prozent der Krankenwagen im Einsatz

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Mit einem Taxi mussten gestern Kranke zwischen den Häusern des Westpfalzklinikums in Kirchheimbolanden und Rockenhausen transportiert werden, da nicht genügend Kapazitäten an Krankentransportfahrzeugen zur Verfügung standen. Seit Montag haben Mitarbeiter des Deutsches Roten Kreuzes gestreikt, die Auswirkungen waren auch im Donnersbergkreis zu spüren.

Aufgerufen zu den Warnstreiks hat die Gewerkschaft Ver.di Beschäftigte, die im Krankentransport des DRK tätig sind. Eine Kundgebung hat am Montag in Mainz stattgefunden. Ziel der Streikenden ist es, die Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn zu untermauern. Zudem verlangen die Beschäftigten im Rettungswesen auch eine Reduzierung ihrer Wochenarbeitszeit. Durch die Warnstreiks standen 50 Prozent der Fahrzeuge still, die Notfallversorgung sei jedoch gewährleistet gewesen, wie Marco Prinz, der Geschäftsführer der DRK Rettung Westpfalz GmbH in Kaiserslautern, zu der auch die Rettungswachen in Rockenhausen, Winnweiler, Kirchheimbolanden und Eisenberg gehören, auf Nachfrage der RHEINPFALZ betonte. „Am Montag waren fünf von acht Fahrzeugen einsatzbereit, am Dienstag vier von acht. Alle Akut-Transporte konnten gewährleistet werden“, sagte der Geschäftsführer gestern. Insgesamt seien in den vier Rettungswachen im Kreisgebiet etwa zehn Mitarbeiter am Streik beteiligt gewesen, teilweise hätten Beschäftigte auch Freizeit in Anspruch genommen. Die Transporte der Kranken seien nach Prioritäten behandelt worden. Zu allen Notfällen seien Rettungswagen gefahren. Dies sei auch mit der Gewerkschaft so abgestimmt, hob Prinz hervor. Auch die Gewerkschaft Ver.di betonte, dass durch die Arbeitsniederlegungen die Notfallversorgung durch das DRK nicht eingeschränkt werde. In den Krankenhäusern sei es dennoch zu Engpässen gekommen, da Transporte in nicht lebensbedrohlichen oder akuten Fällen zurückgestellt wurden. „Für Krankenhäuser bedeutet das, dass Patienten, die eigentlich entlassen werden müssten, aber nicht durch Krankentransportfahrzeuge nach Hause gebracht werden können, unter Umständen länger in der Klinik bleiben müssen.“ Dies bringe auch im Westpfalz-Klinikum Probleme, wie Michael Ruther vom Betriebsrat auf Nachfrage erläuterte. Zum einen blieben dann Betten belegt, die für andere Patienten gebraucht würden, zum andern gebe es auch Probleme mit Krankenkassen, die bei gewissen Erkrankungen nur genau festgelegte Fristen zur Behandlung im Krankenhaus finanzieren, so Ruther. |jös

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