Rheinpfalz Wandern und Wohlfühlen

91-72083158.jpg

Noch ganz frisch ist die Zuständigkeit der Verbandsgemeinde Landstuhl für den Tourismus; seit Beginn 2015 haben alle Gemeinden diese Aufgabe an die VG übertragen. Diese hat ein Konzept ausgearbeitet, das Region und Ortsgemeinden verstärkt mit ins Boot nimmt. Das Touristikbüro ist mit einem neuen Team besetzt.

Natursport und Erholung sind die Schwerpunkte der Tourismusstrategie. Gäste finden zudem ein kulturelles Angebot mit Veranstaltungen und Führungen durch die Geschichte. Der Pfälzerwald gibt beste Voraussetzungen vor, um Natursport in den Vordergrund zu rücken. Im Herbst 2014 ist die VG dem Mountainbikepark Pfälzerwald beigetreten. Ziel ist es, Radfahrer und Wanderer anzusprechen. Dies soll durch den Anschluss an das bestehende Wegenetz geschehen. „Wir befinden uns zurzeit in einem, wenn auch nicht ganz einfachen, Abstimmungsprozess“, sagt Bürgermeister Peter Degenhardt (CDU). Gemeinsam mit dem Forst als Eigentümer, der Landespflege und dem Naturpark Pfälzerwald soll dabei eine Anschlussstrecke gefunden werden, die den Naturschutz berücksichtigt. „Die Befürchtungen bezüglich Nutzungskonflikten sind häufig höher als es sich dann herausstellt“, sagt Andrea Spannowsky, Leiterin des Touristikbüros, „Die Mountainbike-Fahrer sind ja jetzt auch schon unterwegs“, gibt Degenhardt zu bedenken. Durch eine ausgewiesene Strecke werde das Konfliktpotenzial entschärft. Die Wanderer soll ein neues Wegekonzept anlocken. Aus einem der Rundwege um Landstuhl könnte ein zertifizierter Weg werden. „Wir prüfen das gerade“, berichtet Spannowsky. Bedacht werden dabei Abzweigungen, die die 14 Kilometer lange Strecke verkürzen und im Sinne der Wertschöpfung zu weiteren Zielen und gastronomischen Angeboten führen. Auch die Gemeinden sollen bei der Streckenführung eingebunden werden. Als Beispiel nennt der Bürgermeister das Bärenloch in Kindsbach, an dem voraussichtlich 2016 ein zusätzlicher Wohnmobil-stellplatz eingerichtet werden soll. Daneben widmet sich ein Schwerpunkt den Angehörigen der US-Streitkräften. „Wir möchten ihnen zusätzliche Angebote machen“, sagt die Tourismusbeauftragte. Dazu gehören die gerade eingeführten Stadt- und Burgführungen, die bislang nur auf Nachfrage und jetzt termingebunden angeboten werden. Oder die Text- und Audiodateien zum historischen Stadtrundgang, die jetzt gerade auch in Englisch zum Herunterladen zur Verfügung stehen. Diesem Vorhaben kommen die Kenntnisse von Fremdsprachensekretärin Michelle Bemme zugute, die seit Juli halbtags im Touristikbüro tätig ist. Parallel dazu sollen auch QR-Codes an den einzelnen Stationen bei Stippvisiten informieren. „Wir sind dabei, das zu optimieren“, meint Spannowsky. Auch ein Vernetzen dieser Informationen mit Angaben zu Veranstaltungen soll umgesetzt werden. Begleitend werden auch die Erholungssuchenden der Wellness- und Saunalandschaft Cubo mit zusätzlichen Angeboten umworben. „Nach der Burg ist es der größte Magnet für Besucher“, ist Degenhardt überzeugt. So liegen die Flyer in Hotels und Gastronomie aus; diese wiederum bieten ihren Gästen passende Pakete an. „Das ergänzt sich mit der sportlichen Aktivität und befruchtet sich gegenseitig“, hält Spannowsky fest. Weil eine Vielzahl der Übernachtungsgäste Angehörige der US-Streitkräfte sind, deren Zahl von der politischen Weltlage abhängt, empfiehlt sie den Hoteliers sich breiter aufzustellen. „2015 war ein gutes Jahr“, merkt Spannowsky mit Blick auf die aktuellen Gästezahlen an. In der Regel halten sich Auswärtige – ein Großteil kommt aus dem Ruhrgebiet – drei bis vier Tage in der VG auf. „Das ist ein allgemeiner Trend. Die Leute fahren öfter, aber kürzer in Urlaub.“ Insgesamt sei das gastronomische Angebot ausreichend. Spannowsky ist auch Ansprechpartnerin für Hoteliers oder Eigentümer von Ferienwohnungen und begleitet die Zertifizierungen. „Die Anbieter sind froh über die Konzeption und die Zielgruppenausrichtung“, berichtet sie von Rückmeldungen. Zum 1. Juli 2019 werden die Verbandsgemeinden Landstuhl und Kaiserslautern-Süd fusionieren. Dies geschieht durch die Neubildung einer Verbandsgemeinde. Für den Tourismus wird es einen weiteren Schub geben. „Nach der Fusion mit der VG Kaiserslautern-Süd haben wir eine ganz andere touristische Schlagkraft“, macht Degenhardt mit Blick auf die Zukunft deutlich.

x