Rheinpfalz Vorhalle als Staubfang

Bis zu vier mit Staub befüllte Silofahrzeuge docken an die Terrag-Anlage des Abfallwirtschaftszentrums im Rechenbachtal an. Durc
Bis zu vier mit Staub befüllte Silofahrzeuge docken an die Terrag-Anlage des Abfallwirtschaftszentrums im Rechenbachtal an. Durch den Bau einer Vorhalle soll bei einer Betriebsstörung kein Staub in die Umwelt gelangen.

Die Firma Terrag will eine Vorhalle an ihre staubverarbeitende Anlage am Eingang der Mülldeponie Mörsbach anbauen. Damit soll künftig verhindert werden, dass beim Entladen der Fahrzeuge belastete Stäube austreten. Der Bauausschuss stimmte dem Vorhaben am Montag Abend einstimmig zu.

Seit der Inbetriebnahme der Anlage 2015 ist dreimal Staub ausgetreten: einmal beim Filterwechsel, einmal wegen eines lecken Rohres und zuletzt im Dezember 2016, als beim Entladen der Deckel eines Silofahrzeuges defekt war und so Filterstaub aus der Klärschlammverbrennung entwich. Der letzte Fall wird sich laut Terrag durch den Bau der Vorhalle – 20 Meter lang, acht Meter breit und fast acht Meter hoch – nicht mehr wiederholen. Denn die Halle ist an drei Seiten geschlossen, und an der Firstseite wird ein Lamellenvorhang angebracht, der bis 2,50 Meter über den Boden reicht. So könne die Luft in dem nahezu geschlossenen Raum nicht mehr zirkulieren, so dass sich bei einem Störfall ausgetretener Staub in der rund 160 Quadratmeter großen Halle niederschlagen würde. Terrag verarbeitet in der Anlage auch Stäube aus Kohlekraftwerken, Papierfabriken und der Klärschlammverbrennung. Die Stäube werden mit Wasser gemischt und dadurch gebunden. Daraus entsteht eine Art Mörtel, der als Deponiebaustoff verwendet wird und innerhalb kurzer Zeit aushärtet. Die Bauausschussmitglieder begrüßten gestern Abend einstimmig den Bau der Vorhalle. Hedi Danner (SPD) sagte, sie hoffe, dass es dadurch in Zukunft keine Störfälle mehr gebe. Norbert Pohlmann (Grüne) wollte wissen, warum der Lamellenvorhang 2,50 Meter über dem Boden endet. Werner Boßlet, der den Umwelt- und Servicebetrieb (UBZ) leitet, erklärte das mit Sicherheitsbestimmungen für die Mitarbeiter der Anlage. Für die Lastwagenfahrer müsse es eine Sichtachse geben. Allerdings fliege eventuell entweichender Staub beim Entladen hoch, weshalb die Halle auch als sicher gelten könne, wenn der Vorhand nicht bis zum Boden reicht, so Boßlet. „Sobald uns die Genehmigung vorliegt, wird Terrag den Bauauftrag erteilen“, sagte der für die Pressearbeit des Unternehmens zuständige Hubert Immesberger auf Anfrage. Weil derzeit die Auftragsbücher der Baufirmen gut gefüllt seien, könne man nicht vorhersagen, ob auch unverzüglich mit dem Anbau begonnen werden kann. Immesberger betonte, dass der Bau der Halle mit der Aufsichtsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, abgestimmt wurde und Teil des Sicherheitskonzepts sei. Eine Auflage der SGD habe gelautet, dass Terrag für das Befüllen der Silos entweder eine Person abstellt oder eine technische Lösung findet. Terrag habe sich für die technische Lösung entschieden und investiere deshalb 100 000 bis 150 000 Euro in den Bau der Vorhalle. Immesberger bestätigte, dass Terrag seit November vergangenen Jahres in der von Weitem sichtbaren Konditionierungsanlage auch sogenannte gefährliche Stoffe verarbeitet. Die Genehmigung dafür hatte die SGD Süd im Frühjahr 2017 erteilt. Der Anteil der in der Anlage verarbeiteten gefährlichen Stäube liege bei unter zehn Prozent. „Das wird sich auch nicht gravierend ändern, es wird wohl in dieser Größenordnung bleiben“, meinte Immesberger.

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