Rheinpfalz Viel Spaß mit Olaf

Ganz schön gefräßig: Ziegenbock Olaf kann sogar den Reißverschluss eines Rucksacks öffnen.
Ganz schön gefräßig: Ziegenbock Olaf kann sogar den Reißverschluss eines Rucksacks öffnen.

Olaf, Anna, Felix und Küzi – vier Ziegen vom Bernhardshof in Berglangenbach begleiteten gestern 26 Kinder bei ihrer Schnitzeljagd rund um Ruthweiler. Die Aktion war Teil des Ferienprogramms der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan. Auf einer Strecke von rund acht Kilometern hatten die Kinder zahlreiche Rätsel und Aufgaben zu lösen. Und am Schluss wurde noch ein Schatz gesucht.

In vier Gruppen wurden den Kindern zunächst ein paar Ratschläge im Umgang mit den Tieren gegeben: „Wenn die Tiere aufdringlich sind, könnt ihr sie einfach wegschubsen, aber versucht die Ziegen nicht zu erschrecken“, erklärte Sylvia Emrich, die gemeinsam mit Melanie Müller den Bernhardshof betreibt. Dann ging es auch schon los. Die erste Gruppe unter Leitung von Müller startete in Begleitung der dreijährigen Ziege Olaf nach einem Blick auf die Schatzkarte ihre Jagd den Berg hinauf: „Olaf ist eine Angora-Nubier-Mischung und kommt eigentlich aus Afrika“, erklärte Müller, die Mühe hatte, die hochmotivierte Truppe beisammen zu halten. Da Olaf ein relativ starkes Tier ist, das zwar sehr lieb, aber dennoch etwas eigensinnig ist, brauchte es häufig zwei bis drei Kinder, um die Ziege nach ihren Fresspausen in Gang zu bringen: „Ihr müsst ziehen und schieben“, erklärte Müller den Kindern. Überall mussten die Kinder nach kleinen Bändchen Ausschau halten, die den Weg markierten und an Bäumen und Sträuchern versteckt waren. Dann endlich war die erste Station gefunden und die erste Aufgabe, eine Schätzfrage, zu lösen. Die Kinder sollten sagen, wie viel Gramm Getreide sich in einem Glas befindet. Zwischen 30 und 100 Gramm lagen die Schätzungen, die Auflösung gab es allerdings erst zum Schluss. Olaf freute sich über jede kleine Verschnaufpause, bei der er genüsslich Gras, Zweige, Äpfel und Blätter fraß. Die sechsjährige Fenia war Feuer und Flamme für die Schnitzeljagd: „Ich hab zwar schon Ziegen gesehen, bin aber noch nie mit einer spazieren gegangen – deshalb finde ich es ganz toll, es sind sehr liebe Tiere.“ Sie habe zwar zwei Kaninchen als Haustiere, mit denen mache ein Spaziergang aber wenig Spaß, erzählte sie. An einer weiteren Station wurden die Kinder vor die Aufgabe gestellt, vier verschiedene Früchte von Bäumen oder Sträuchern zu sammeln, was zu Diskussionen führte, was nun eine Frucht ist oder nicht. Aber auch diese Aufgabe konnten die Kinder mit Bravour meistern. Besondere Freude hatten die jungen Schatzsucher mit Olaf, der wegen seiner Verfressenheit für viel Gelächter sorgte, die Gruppe aber auch immer wieder aufhielt: „Olaf denkt manchmal, er ist ein Hund, er gibt Pfötchen und wenn er nicht gerade am Fressen ist, folgt er einem auf Schritt und Tritt“, beschrieb Müller ihren vierbeinigen Freund lachend. Über Wiesen und Wälder bahnte sich die Gruppe weiter ihren Weg von Station zu Station. Nachdem die Rinde eines Baumes mit Pauspapier abgepaust war, wurde es bei der nächsten Aufgabe etwas kniffliger. Neben Wissensfragen, wie viele Beine eine Ameise und wie viele Zehen eine Ziege hat, mussten die Kinder auch Rätsel lösen: „Alle Tage geh ich aus, bleibe dennoch stets zu Haus’“, war nur eines davon. Doch die aufgeweckten Ziegenführer hatten die Lösung „Schnecke“ schnell gefunden. Auch die Station, bei der sie mit einer Hand in einen Sack greifen und Gegenstände ertasten mussten, stellte sie vor keinerlei Probleme. Mehr Beratungsbedarf gab es da schon über den richtigen Weg, die Karte wurde nicht von jedem gleich interpretiert. Am Ende wurden aber alle blauen Markierungen gefunden und die letzte Station vor dem Ziel war erreicht. Hier mussten die Kinder mit der Ziege einen Slalom absolvieren, um den Ziegenführerschein ausgestellt zu bekommen. „Es war eigentlich gar nicht so schwer, aber am Anfang hat die Ziege sich noch leicht gewehrt“, sagte die achtjährige Maria aus Altenglan, nachdem sie den Parcours gemeistert hatte. Sie liebe Tiere über alles und habe sich deshalb für diese Ferienaktion entschieden. Zu Hause habe sie Hühner, Hunde und Katzen, eine Ziege könne sie sich als weiteres Haustier vorstellen. Der neunjährige Lorenz hatte neben der Ziege auch Augen für die vielen Bäume, Blumen und Sträucher und konnte sehr viele von ihnen bestimmen: „Das haben mir meine Eltern und mein Opa bei Spaziergängen beigebracht, aber ich bin vor allem wegen der Ziege da.“ Er habe viele Ziegen im Urlaub in Südtirol gesehen, seitdem faszinieren sie ihn. Nach rund zweieinhalb Stunden war es dann fast geschafft und die Schnitzeljäger mussten nur noch den Schatz finden. Dazu mussten sie aus Eimern, gefüllt mit Sand, kleine Glitzersteine heraussieben, die sie dann mit nach Hause nehmen durften – so wie es sich für richtige Schatzsucher eben gehört.

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