Rheinpfalz Stromleitung bleibt im Baugebiet

31 Bauplätze können im Neubaugebiet „In der Langen Dell“ entstehen, das die Gemeinde Hermersberg ausweisen wird. Der Gemeinderat Hermersberg entschied sich einstimmig für eine überarbeitete Planvariante.

Die grundsätzliche Entscheidung, das 300 Meter lange Baugebiet zu erschließen und keine Stichstraße anzulegen, war bereits in der Ratssitzung im November gefallen. Auf dieser Grundlage hatte das Ingenieurbüro Isa, Heltersberg, zwei von ursprünglich vier Modellvarianten noch einmal überarbeitet, dabei Vorschläge und Hinweise vonseiten des Rates eingearbeitet. Jede Variante wurde unter anderem mit und ohne Verlegung der Stromleitung, die Strom von vier Windkraftanlagen Richtung Umspannwerk transportiert, vorgestellt. Schnell kristallisierte sich heraus, dass es ein Modell ohne Leitungsverlegung geben wird. Denn für diese wären mindestens 48.000 Euro Baukosten fällig, hatte das Ingenieurbüro ermittelt. Dazu kämen noch die Ausfallkosten für die Zeiten, in denen die Windräder zwar Strom produzieren, bedingt durch die Bauarbeiten aber nicht einspeisen können. Pro Bauplatz, überschlugen Bürgermeister Erich Sommer (CDU) und SPD-Fraktionssprecher Jochen Werle, könne das zu Mehrkosten von 2500 Euro oder mehr führen. Zudem bedeute die Verlegung, dass die neue Leitung mit zwei Muffen versehen werde. Das seien potenzielle Problemfaktoren, stellte Sommer fest. Wenn es dann mal Probleme mit der Stromeinspeisung gebe, könne es sein, dass die Schuld in der umgelegten Leitung gesucht werde. Isabell Petry (CDU) erklärte, dass es aus ihrer Sicht für die künftigen Anlieger im Neubaugebiet sicher deutlich angenehmer wäre, wenn die großen Landmaschinen nicht durch das Baugebiet fahren, sondern die Wege ums Baugebiet nutzen. Dieser Idee schloss sich der Rat einhellig an, womit die Grundvariante gefunden war. Aus dieser werden auch noch zwei landwirtschaftliche Stichtrassen entfernt, die ins Baugebiet führen sollten. Denkbar sei, diese aber als Fußwege zu belassen, sagte Bernd Naßhan von Isa. Man solle sie in der Planung auch mal im Hinterkopf behalten, um möglichen Forderungen, die bei der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange aufkommen könnten, Rechnung tragen zu können, sagte Sommer. Möglicherweise stelle die Landwirtschaftskammer, die gehört wird, Forderungen. Festgelegt wurde, dass alle Kurven im und an den Verbindungsstücken des Neubaugebiets den Kurvenradius für einen Sattelschlepper bekommen, damit diese auch große landwirtschaftliche Geräte problemlos fahren können. So wird auch der vom Rat geforderte Anschluss zur Feldscheuer hergestellt. Im Süden des Neubaugebiets ist der Fahrweg für die Landwirtschaft vorgesehen. Er führt ums Baugebiet herum. Von oben ist die Kirschbergstraße die Zufahrt zum Baugebiet. Erschlossen wird es auch durch die Straße „Im Winkel“. Auch hier waren die ersten Anschlussideen des Ingenieurbüros auf Bitten des Rates überarbeitet worden. Es wird nun ein Anschluss der Straße „Im Winkel“ quasi in der Mitte des neuen Baugebietes hergestellt. Der Radius der Zufahrt wird so ausgelegt, dass er für große Fahrzeuge problemlos nutzbar ist. Zugleich wird der Anschluss aber so hergestellt, dass sich keine Rennstrecke für Autos eröffnet, weil die Straße zu gerade ins Baugebiet verläuft. Mit dieser Planung werden nun die Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit einbezogen. Die Gestaltung des Baugebiets orientieren sich an den Vorgaben der benachbarten Baugebiete. Festgelegt wurde, dass in der Mitte der Schleife der Erschließungsstraße ein Spielplatz entstehen soll, dass es eventuell im Gebiet schon Ausgleichsmaßnahmen in Form von Streuobstwiesen geben könnte und auch auf den privaten Grundstücken Bäume vorgeschrieben werden.

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