Rheinpfalz Statt Leuchte soll Baum weg

Einstimmig beauftragte der Breitenbacher Rat am Mittwochabend das Forstamt Kusel, Bäume am Waldrand entlang des Tannenweges auf einer Breite von zirka 30 Metern einzuschlagen. Statt eine Straßenleuchte zu versetzen, soll nach dem mehrheitlichen Willen der Gemeindevertreter ein schattenspendender Baum weichen. Man will für das Wanderwegenetz Mittel aus dem Leader-Programm beantragen.

Über Jahre – letztmalig im Sommer vergangenen Jahres – befasste sich der Rat mit der Waldrandsituation im „Dörrenbacher Wald“. Neben der Absichtserklärung, die Bäume fällen zu wollen, sprach sich der Rat mehrheitlich für den Verkauf des zirka 120 Meter langen Waldstreifens aus. Der sei, wie Ortsbürgermeister Jürgen Knapp mitteilte, allerdings „geplatzt“. Nach der Fällung des Baumbestandes soll mit mittelwüchsigen Bäumen sowie Sträuchern ein sogenannter stufiger Waldrand entstehen. Im Zuge der Maßnahme soll ein Weg, der als Zufahrt zu den sogenannten Hintergärten genutzt wird, durch das Setzen eines Findlings geschlossen werden. Weil der Weg in die Aufforstung einbezogen werde, sei die Schließung notwendig geworden, so die Begründung von Forstamtsleiterin Gabi Kleinhempel. Wie Knapp ergänzte, könnten Spaziergänger einen schmalen Pfad nutzen. Laut Kleinhempel will das Forstamt in den nächsten Tagen mit dem Holzeinschlag beginnen, Kosten zirka 2000 Euro. Ebenfalls einvernehmlich folgte der Rat der Empfehlung von Revierförster Werner Schramm, verschiedene Forstwirtschaftswege ausbessern zu lassen. Die Kosten schätzte Schramm auf zirka 2500 Euro. Einen von Ortsbürgermeister Knapp eingebrachten Antrag auf Versetzung einer Straßenleuchte im Eichenweg schmetterte der Rat mit sieben Nein-Stimmen ab. Fünf Ratsmitglieder waren für die Versetzung, die rund 1520 Euro gekostet hätte. Die Straßenlampe wird von einem zirka 15 Jahre alten Baum verdeckt. Insbesondere Beigeordneter Urban Scherschel (WG Roth) sprach sich gegen eine Versetzung der Lampe aus, er stellte den Antrag, den Baum zu fällen und anschließend Sträucher zu setzen. Knapp monierte, dass hierfür keine Kostenschätzung vorliege, auch müsse eine solche Maßnahme erst baurechtlich geprüft werden. Über den Antrag soll erst in der nächsten Ratssitzung entschieden werden. Nach einer kontroversen Diskussion einigte sich der Rat, den Sanierungsbedarf von Feldwegen in den Bauausschuss zu verweisen. Der soll nun die Schäden aufnehmen und dem Gremium in seiner nächsten Sitzung Vorschläge unterbreiten. Ohne Gegenstimme befürwortete das Gremium die Beantragung von Fördermitteln aus dem Leader-Programm für die Weiterentwicklung des Wanderwegenetzes. Weiter stimmte das Gremium einer Zweckvereinbarung zwischen der Verbandsgemeinde Oberes Glantal und den am Projekt beteiligten Ortsgemeinden zu. Wie Knapp mitteilte, wird sich Breitenbach mit rund 47.160 Euro am Bergmannsbauern-Weg beteiligen. Die Kosten werden bis zu 75 Prozent aus dem Leader-Programm gefördert, so dass die Gemeinde runde 11.800 Euro zu schultern hat. Der Bergmannsbauern-Rundweg, zirka 30 Kilometer lang, führt um die drei Ortsgemeinden Breitenbach, Dunzweiler und Waldmohr. Ortsbürgermeister Knapp wurde ermächtigt, für die Erneuerung der über 30 Jahre alten Beleuchtungsanlage der Schönbachtalhalle ein Planungsbüro zu beauftragen. Um Förderanträge stellen zu können, soll das Büro ein entsprechendes Pflichtenheft erstellen beziehungsweise in Auftrag geben.

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