Rheinpfalz Schul-Diskussion schürt Emotionen

Sollte die Gemeinde Schopp von der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd in die Nachbar-VG Waldfischbach-Burgalben wechseln, hätte dies Auswirkungen auf die Grundschule im Ort. Gegner des Wechsels machen sich Gedanken um deren Fortbestand. Eine große Sorge ist, dass Schüler aus Krickenbach die Schule künftig nicht mehr besuchen könnten.

Der Schopper Ortschef Bernd Mayer (FWG) sähe seine Gemeinde lieber in der VG Waldfischbach-Burgalben und damit im Kreis Südwestpfalz statt im Kreis Kaiserslautern (wir berichteten). Auf einen Ratsbeschluss hin hat er Gespräche mit der Nachbar-VG aufgenommen, die sich aufnahmebereit zeigte. Gegen diese Pläne haben Bürger mobil gemacht und mit deutlicher Unterstützung einen Bürgerentscheid erwirkt, der am 8. Februar stattfindet. Neben vielen anderen Befürchtungen treibt Schopper wie auch Krickenbacher Bürger die Sorge um, dass die Grundschule Schopp bei einem Wechsel gefährdet sei. Die VG Kaiserslautern-Süd als Schulträgerin wäre nicht mehr zuständig, Krickenbach würde nicht mehr zum Schulbezirk gehören; derzeit besuchen Kinder aus Schopp und Krickenbach die Schule. Fragen wie die Finanzierung von Schule und Ganztagsbetreuung sowie der Schülertransport stehen im Raum. Die Initiatoren des Bürgerentscheids haben die Eltern der Grundschüler in einem Schreiben auf diese Problematik hingewiesen. „Wenn Schopp wechselt, gibt es keine Garantie, dass die Schule so bestehen bleibt“, sagt Aloys Edrich, einer der drei Vertretungsberechtigten. Er glaubt nicht, dass die Probleme mit einer Zweckvereinbarung, wie sie Mayer propagiert, leicht zu lösen seien und prophezeit „mittelfristig das Ende der Grundschule Schopp“. Dies sieht die SPD Kaiserslautern-Süd anders. „Es bedarf lediglich einer Übereinkunft“, ist Kurt Becker, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbands, überzeugt. Vor allem aber „sehen wir mit Sorge, dass hier Ängste erzeugt werden“. Die Schule sollte nicht zum Spielball bei der Frage eines Gemeindewechsels gemacht werden. In einem Gespräch mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat dieser deutlich gemacht, dass „die gesetzlichen Instrumente zur Weiterführung der Schule und deren Nutzung durch Kinder auch aus Krickenbach selbstverständlich auch dann zur Verfügung stehen, sollten die beiden Orte unterschiedlichen Verbandsgemeinden angehören“. Lewentz bestätigt damit, dass „freiwillige Lösungen einzelner Ortsgemeinden sehr wohl möglich sind, wenn sie von den Beteiligten einvernehmlich getragen werden“. Auf diese Aussage beruft sich auch Ortschef Mayer. Ebenso wie der Bürgermeister der VG Waldfischbach-Burgalben, Winfried Krämer (CDU), ist er überzeugt, dass sich für die Schüler durch einen Wechsel nichts verändern muss. „In unserem Gespräch haben wir als Ziel festgelegt, am Schulstandort Schopp nichts zu ändern“, sagt Krämer. Auch sein am 1. Januar ins Amt tretender Nachfolger Lothar Weber (SPD) bestätigt, dies so weiterzuverfolgen. Die VG Waldfischbach-Burgalben wäre laut Krämer Schulträgerin, die Finanzierung ließe sich über eine Vereinbarung regeln: „Das sehe ich als problemlos an.“ Der Schülertransport müsste mit dem Kreis Kaiserslautern abgesprochen werden. Auch er sieht, dass in Schopp unnötig Ängste geschürt werden. Erst mal gelte es jedoch, den Bürgerentscheid abzuwarten. Darin sind sich die Wechselbefürworter Krämer, Weber und Mayer mit den Wechselgegnern einig, dem Bürgermeister der VG Kaiserslautern-Süd, Uwe Unnold (FWG), und Krickenbachs Ortsbürgermeister Uwe Vatter (FWG). Vor allem wegen der Finanzierung bezweifelt Unnold eine einfache Lösung. Er vermisst Konkretes zu Fragen wie „Transportkosten, Baukostenerstattung, Mitspracherecht des anderen Schulträgers“ und appelliert, „keine unnötige Hektik“ zu verbreiten. Auch Vatter mahnt, Ruhe zu bewahren. Er hätte sich eine bessere Kommunikation im Vorfeld des Vorstoßes aus Schopp gewünscht, so dass man über ungeklärte Punkte hätte reden können. Die Stimmung für den Bürgerentscheid sieht er „pro Kaiserslautern-Süd“. Auch Landstuhls Bürgermeister Peter Degenhardt (CDU) hat „großes Vertrauen in die demokratische Entscheidung der Schopper Bürger“. Aus der Diskussion halte er sich heraus, da sie derzeit „nicht seine Baustelle“ sei. Er bezweifelt aber, dass alles so einfach gehe. (gzi)

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