Rheinpfalz Schiffsreise vom Allerfeinsten

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Fünf Stunden und 15 Minuten dauerte die Schiffsreise, bei der die Passagiere herrliche Aussicht genießen konnten. Beste Verpflegung war während der atemberaubenden, abwechslungsreichen Fahrt inbegriffen. Die außergewöhnliche Schiffsmannschaft des „Fasnachtsclub Felsenland“ war mit der „Santa Maria del Felsenland“ aufgebrochen in die neue Welt der Späße, Tänze und Unterhaltung.

„Land in Sicht“, verkündete ein Bootsmann im Ausguck vom Backbord des Schiffes. Mit der Hymne von Vangelis „Conquest of paradise“ begrüßte Stefan Mainberger alias Christoph Kolumbus in Begleitung der Crew seine Passagiere am vergangenen Samstag persönlich im vollbesetzten Schiff, unter Einheimischen auch als Mehrzweckhalle bekannt, unter tosendem Beifall. Die Crew, darunter Einheimische, Entdecker, Schiffsleute und sogar die englische Queen, sorgten für turbulente Stunden bei der Entdeckungsreise. Die Schiffsfahrt begann leicht verspätet um 19.43 Uhr. Das riesige selbstgebaute Schiff legte ab und wurde durch den Flur an den Passagieren vorbei auf die Bühne geschleppt. Die ersten „Wilden“, Oliver Betzer und Matthias Schreiber, waren schnell gebändigt. „Der Indianer, des is doch de Härdschd!“ erkannte der Moderator schnell, blieb aber zuversichtlich mit den Worten „Wir schaffen das!“. Dass sich ein blinder Passagier an Bord geschlichen haben soll, brachte nach dem ersten Schock schnell alle Passagiere zum Lachen: Der 14-jährige Exportschlager vom FC Felsenland, Rico Babilon, berichtete ohne Skript von seinen Bootserlebnissen: „Ei nä, der Winter hat mich beim Baden überrascht!“, war seine schnippische Antwort, nachdem er ins Eis eingebrochen war. Auf vorbeischwimmenden Eisfelsen unterhielten die FCF-Bambinis die Passagiere mit einem Showtanz als Eisbären, Pinguine und Eskimos, bevor die Reisenden erneut auf Indianer trafen. Die Häuptlinge Betzer und Schreiber zeigten mit ihren Squaws Sandra Schmitt und Severine Schreiber Klamauk vom Feinsten. So bleibt historisch bis heute ungeklärt „ ob die Mehrzahl von Squaw nun Squawsen oder Squawren heißt“. Als Garant für ständig neue Entdeckungen, vor allem in der Frauenwelt, steht auch Tobias Paltz. Der Womanizer aus Hermersberg haderte als „Türke Mohammed“ mit seiner Frau Chantalle. Mit seinem Charme überredete er eine Passagierin zu einem gemeinsamen Bauchtanz zu dem türkischen Hit „Kiss Kiss“ und brachte das Oberdeck des Schiffes zum Toben. Mit der englischen Nationalhymne im Hintergrund beehrte David Leidner als Queen die Schiffsgäste. Sie begrüßte die Passagiere mit „e drifach donnerden Filau“ und erklärte „The princengardendance is eropend!“, bevor die fünf FCF-Juniorengardemädchen zum Tanz einmarschierten. Auch die Aktivengarde des FCF gab einen Tanz zum Besten, der Kolumbus fast die Sprache verschlug. Er kommentierte mit den Worten: „Die trainieren seid drei Johr. Mir duds grad weh beim Zugugge!“ Auch der Schiffsschreiber betrat mit seiner Puppenkiste das Schiff. Oliver Betzer in seiner Paraderolle als „Die sprechende Puppe Oli“ spielte gemeinsam mit Puppenspieler Matthias Schreiber auf gesellschaftliche Missstände an: „Sozialer Ausgleich is donn gschaffe, wenn die Junge soviel saufe, dass die Alde vum Flaschepfand läwe känne.“ Als der Text zu Boden fällt, wettert die Puppe: „Wenn de Text ford is, donn konnsches vagesse!“ Die FCF-Frauen zeigten modernen Barocktanz, doch vor allem der Showblock der FCF-Aktiven mit Szenen aus aller Welt und allen Nationen begeisterte die Passagiere und bezog Stellung zu aktuellen politischen Themen: „Überwindung, Mut und Hilfsbereitschaft, dann siegt am Schluss die Menschlichkeit!“ Die FCF Männer, mit dabei auch wieder Oliver Betzer, in ihren Seemanns-Verkleidungen zeigten zu Seemannsmusik tänzerisches und turnerisches Können, gepaart mit Show und Klamauk der Extraklasse. Die Passagiere ließen die „Kapitäne“ nicht ohne Zugabe weiterfahren. Als Frau Härdschd stand dann der Herr Präsident solo in Leopardenautfit und High Heels in der Bütt und berichtete über die Weltreise. Da blieb kein Auge trocken. Büttenass Heiko Ganster alias „De Faeddes“ als Schiffskoch sorgte ebenfalls für eine sehr unruhige Schiffsreise mit erheblichen Lachanfällen. Für die Passagiere war die Reise nicht nur angenehm, es musste auch gerudert und geschunkelt werden, bis zum letzten Schweißtropfen. Als aus der Kabine Sätze wie „Gäbds do a Fonda?“ oder „Es is e weider Wäg no Omeriga“ zu hören sind, ist sofort klar: Hans Ritter alias „De Braddler“ ist an Bord. Mit Geschichten „ausm Hawerkaschde vum Loinewewer un soine Sagradde, as das ma sad“ unterhielt dieser die Schiffsreisenden vorzüglich. Pünktlich um 1 Uhr lief die Santa Maria del Felsenland wieder im Heimathafen in Fischbach ein. Diese unvergessliche Entdeckungsreise mit außergewöhnlicher Crew, wechselnden Schauplätzen, fließenden Übergängen und musikalischen und inhaltlichen Stimmigkeiten begeisterte die Passagiere, die alle wohlbehalten in den frühen Morgenstunden mit Klängen von „BB Kusch“ das Schiff verließen. Diese Entdeckung wird sicherlich in den Faschingsbüchern der Weltgeschichte niedergeschrieben.

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