Rheinpfalz Rodalben: Ines Kiefer findet kleinen Igel und zieht ihn groß

Ein Häufchen Igel: So sah er aus, als Ines Kiefer ihn im Sommer in der Scheune fand.
Ein Häufchen Igel: So sah er aus, als Ines Kiefer ihn im Sommer in der Scheune fand.

Heddy: So hat die auf dem Rodalber Neuhof wohnende Ines Kiefer das Igel-Weibchen getauft, das sie im Sommer vor dem Tod bewahrt hat. Inzwischen ist Heddy zu einer stattlichen Igeldame herangereift, dank der fürsorglichen Pflege der jungen Frau.

Fettpolster für Winterschlaf zugelegt

Mit Milchfläschchen, in die sie Wasser gefüllt hatte, und Katzenfutter hat sie Heddy aufgepäppelt. In den vergangenen Wochen hat Heddy reichlich gefressen und sich so ein Fettpolster für den bevorstehenden Winterschlaf zugelegt. Den Winterschlaf selbst kann das Stacheltier in einer eigens für sie konstruierten Behausung halten. Die Geschichte von Heddy beginnt mit ihrer Mutter: Im Sommer findet Ines Kiefer in der Scheune eine Igeldame. „Ich dachte, sie hat sich verlaufen, setzte sie im Wald aus und staunte nicht schlecht, als sie tags darauf wieder da war.“ Nichtsahnend bringt sie den Igel erneut in die Natur zurück. Eine Woche später traut sie ihren Augen nicht: Ein kleines, augenscheinlich ausgehungertes und durstiges Igelchen tummelt sich in der Scheune. Schnell ist klar, die im guten Glauben ausgesetzte Igeldame ist die Mama. Ines Kiefer hofft, dass sie noch einmal zurück zur Scheune kommt, aber die Hoffnung ist vergebens.

Das Internet weiß Rat

Vom Tierschutzgedanken beseelt, macht sich die 35-Jährige im Internet und bei Mitgliedern des Tierschutzvereins Waldfischbach schlau, wie man einen kleinen Igel aufpäppelt. Die ersten Wochen verabreicht die Ersatzmama alle zwei Stunden Wasser und in Kleinstmengen Katzenfutter, eine Lieblingsspeise der beliebten Stachelritter. Wertvolle Tipps und Nahrung für die ersten Tage erhält sie von den Waldfischbacher Tierschützern. Tag für Tag wird Heddy kräftiger, legt enorm an Gewicht zu und bringt inzwischen annähernd ein Kilogramm auf die Waage. Im eigenen Igelhaus soll Heddy nun ihren Winterschlaf halten. Eigentlich müsste sie diesen schon angetreten haben, doch die milden Temperaturen halten sie noch davon ab. „Den Winterspeck hat sie schon, und das ist gut so“, stellt Ines Kiefer stolz fest. Nach dem Winterschlaf soll Heddy ausgewildert werden, und vielleicht kommt es ja dann auch im Wald rund um den Neuhof auch wieder zur Familienzusammenführung.

Aufgepäppelt: Igeldame Heddy.
Aufgepäppelt: Igeldame Heddy.
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