Rheinpfalz Raus aus den Zelten, rein in die Gebäude

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Trier (lrs). Neu ankommende Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz werden derzeit nicht mehr in Zelten untergebracht. Sie könnten alle direkt feste Unterkünfte beziehen, sagte die Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, Dagmar Barzen. Zudem würden die Menschen aus den Zelten nach und nach ebenfalls in Gebäude verlegt. Außer Hermeskeil und Bitburg sollten bis Weihnachten alle Zelt-Standorte im Land geleert sein, sagte Barzen.

Dies sei möglich, weil sich die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge verringert und das Land seine Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen massiv erhöht habe. Derzeit kämen maximal zwischen 350 und 400 schutzsuchende Menschen jeden Tag neu in Rheinland-Pfalz an, nachdem es im Herbst zeitweise 800 Menschen waren. Die Großzelte sollten aber als „Puffer und Reserve“ über den Winter stehen bleiben. Wie berichtet, steht unter anderem in Speyer ein Zelt für diesen Zweck zur Verfügung. In den landesweit 27 Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften lebten momentan rund 13 000 Menschen. Die Anzahl der verfügbaren Plätze belaufe sich auf etwa 16.000 – nachdem es Anfang des Jahres nur knapp 1800 gewesen waren. „Die neue Infrastruktur zu stemmen, das war eine Herkulesaufgabe“, sagte Barzen. „Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Plätze zur Zeit ausreichend ist.“ Es gibt aber neue Herausforderungen: In dem schnell gewachsenen Netz mit 27 Standorten werde noch Personal für klassische Verwaltungsjobs gebraucht. Daher habe die ADD gerade rund 1900 Pensionäre angeschrieben. Es handele sich um Verwaltungsbeamte aus verschiedenen Landesbehörden, die in den vergangenen zwei bis drei Jahren in den Ruhestand gegangen seien. „Der Rücklauf ist sehr gut“, sagte Barzen. Es gebe bereits mehr als 200 konkrete Interessenten.

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