Rheinpfalz Nur Weibchen „waaken“

Die Stockente ist die häufigste heimische Entenart. Auf den meisten Weihern, Bächen und Flüssen sind die braun, beige und grün gefärbten Tiere zu sehen. Und natürlich ist auch den meisten von euch der berühmte „Waak“-Laut bekannt. Den allerdings geben nur die weiblichen Tiere von sich.

„Die charakteristische Stimme des Erpels, der männlichen Ente, ist ein leises ,Rääb’“, führt Kreisjagdmeister Bernd Klinck lächelnd vor. Nur während der Balz, der Zeit der Fortpflanzung, stoßen die männlichen Enten einen eigenartigen, hohen „Grunzpfiff“ aus. „Der ist schwer nachzumachen.“ Die Jungtiere hingegen piepsen meist, wenn sie im und neben dem Wasser unterwegs sind. Dort fühlen sich die zur Familie der Entenvögel gehörenden Stockenten am wohlsten. Praktisch auf jedem Gewässer, auf Seen, Teichen, kleinen Tümpeln, Flüssen und sogar am Meer sind die Stockenten zu finden. „Es sind die größten heimischen Schwimmenten“, weiß Klinck. Die Tiere können zwischen einem und 1,2 Kilogramm schwer und bis zu 56 Zentimeter lang werden. Zu erkennen sind die Stockenten an dem schwungvoll nach oben gebogenen Schwanz, der beim Schwimmen nicht ins Wasser taucht. Die Schwanzfedern schimmern blau, der Bauch ist meistens hell und die Füße mit den Schwimmhäuten – sie ermöglichen den Enten, im Wasser schnell voranzukommen – leuchten orange. „Das Gefieder lässt zudem kein Wasser durch“, ergänzt der Jäger. Zur Brutzeit Ende März färbt sich der Kopf der Erpel grün, und auch ein weißer Ring um den Hals ist zu erkennen. „Das Gefieder des Weibchens bleibt unscheinbarer braun meliert“, sagt Klinck und ergänzt: „Das ganze Jahr sind die Tiere an den blau-schwarz-weißen Federn an der Körperseite, dem sogenannten Spiegel, zu erkennen.“ Ihre Nester bauen Stockenten meist auf dem Boden in der Nähe des Wassers. Die Eier, in der Regel zwischen sieben und elf Stück, werden zwischen März und Juni gelegt. „Die Küken erkennen ihre Mutter kurz nach dem Schlüpfen an einem Lockruf “, weiß Klinck und ergänzt. „Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest gleich am ersten Tag.“ Spätestens nach 60 Tagen sind die Jungtiere von ihrer Mutter unabhängig. Der Speiseplan der Stockenten ist breitgefächert. Sie ernähren sich sowohl von Wasserpflanzen, Gräsern, Samen, Beeren und Früchten, aber auch von Kleintieren wie Muscheln, Schnecken, Würmern und Larven. „Die Enten gründeln gerne in seichtem, flachen Wasser nach Nahrung“, sagt Klinck. Wie alt die Tiere werden können, ist in Büchern nicht eindeutig auszumachen. Hier heißt es, zwei bis drei Jahre in freier Wildbahn, dort sogar 15 Jahre. Zu den größten Gefahren der Stockente zählt die Witterung. „Vor allem harte Winter, in denen die Gewässer zufrieren, sind für die Tiere gefährlich“, sagt der Jäger. Doch auch zahlreiche Raubtiere sind hinter den Stockenten her – vor allem hinter den Küken. Hierzu zählen größere Raubvögel, Füchse, sofern die Tiere an Land unterwegs sind. In größeren Gewässern stehen die Küken aber auch bei Welsen und Hechten auf dem Speiseplan. (hlr)

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