Eisenberg Noch kein einheitlicher Strompreis im neuen Jahr

Der Prozess zur Fusion mehrerer Elektrizitätswerke in der Region geht auf die Zielgerade. Bis zum Jahresende wollen die Partner den Gesellschaftsvertrag unterschreiben. Allerdings wird es zum 1. Januar noch keinen einheitlichen Strompreis geben.

Da die Eintragung ins Handelsregister wohl erst im August oder September 2015 erfolgt, werde es sich bei dem Unternehmen zunächst um eine „GmbH in Gründung“ handeln, informieren der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Eisenberg, Bernd Frey, und der Kaufmännische Leiter der Verbandsgemeindewerke, Stefan Lorentz. Wie berichtet sind die die E-Werke aus Eisenberg, Ramsen, Hettenleidelheim, Wattenheim und Obrigheim als Partner mit im Boot. Der Sitz der GmbH wird in Eisenberg sein, getauft wird sie auf den Namen „Kommunale Energieversorgung Eisenberg und Partner“, kurz „Keep“. Sie wird über 10.000 Stromzähler verwalten, davon rund die Hälfte in Eisenberg. „Rein rechtlich sind die E-Werke zunächst noch selbständig“, erläutert Lorentz. Bereits im Januar einen einheitlichen Strompreis anzubieten und zu bewerben, habe das Kartellamt untersagt, bedauert er. Jede der beteiligten Gemeinden wird also für das kommende Jahr noch einmal jeweils einen eigenen Strompreis beschließen, der für die Kunden im jeweiligen Ort gilt. Allerdings: „Wenn jemand von sich aus zu uns kommt und den günstigeren Preis haben will, dann bekommt er diesen auch“, sagt Lorentz. Im Klartext: Wenn beispielsweise Obrigheim einen niedrigeren Strompreis als Eisenberg beschließt, dann bekommen die Eisenberger Kunden auf Wunsch Strom nach dem Obrigheimer Tarif. Welcher Strompreis in Eisenberg kommen wird, lässt sich laut Lorentz noch nicht sagen, da unter anderem noch abgewartet werden müsse, wie sich die Umlagen im kommenden Jahr entwickeln. Zum 1. Januar 2016 soll es dann auch offiziell einen einheitlichen Strompreis geben. Während das kaufmännische Personal der Eisenberger VG-Werke bei diesen verbleibt, werden die fünf Stellen für das E-Werk in die neue GmbH überführt. Das E-Werk Ramsen wird ohnehin bereits technisch von den Verbandsgemeindewerken mitbetreut. Auch die E-Werke in Hettenleidelheim, Wattenheim und Obrigheim verfügen nicht über eigenes Personal. Während in Obrigheim eine ortsansässige Firma die technischen Angelegenheiten regelt, die dies auch weiterhin tun soll, sind in Hettenleidelheim und Wattenheim zwei Elektriker der Verbandsgemeinde unter anderem für das E-Werk zuständig. „Wenn das dortige Personal das will, wird es in die GmbH übernommen“, stellt Lorentz klar, das durch die Fusion niemand seinen Job verliert. „Zu 99 Prozent fertig“ ist laut Lorentz der Gesellschaftsvertrag. Die Anteile der Gesellschafter könnten sich noch geringfügig verändern. Festgelegt im Gesellschaftsvertrag ist auch der steuerliche Querverbund mit dem Eisenberger Schwimmbad, dem das Finanzamt allerdings zustimmen muss. Das Schwimmbad kann so unter Umständen von einer Steuerersparnis profitieren, die Partner in der GmbH hätten dadurch aber keinerlei Nachteile versichern Lorentz und Frey. Die Verbandsgemeinde Eisenberg übernehme die Verluste des Schwimmbads. Klar sei auch, dass Eisenberg in der neuen GmbH nichts über die Köpfe der Partner hinweg entscheiden könne.

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