Rheinpfalz Noch eine neue Halle

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Kaiserslautern

. Seit 1986 gibt es das Werk in der Carl-Billand-Straße, in dem Corning Keramikträger für Katalysatoren baut, die in der Automobilindustrie bei Diesel- und Benzinfahrzeugen zum Einsatz kommen. In den letzten Jahren gab es bereits zwei Werkserweiterungen. 2012 hat das Unternehmen ein neues Werk für die Produktion von Dieselrußpartikelfiltern errichtet. 2014 wurde mit dem Bau einer Produktionshalle für Keramikträger für Katalysatoren sowie Dieselrußfilter begonnen. Nun steht eine erneute Werkserweiterung an. Rund 100 Millionen US-Dollar werde Corning in Werkserweiterungen an den Standorten Kaiserslautern und Shanghai in China investieren, den größten Teil davon in Kaiserslautern, erklärte Geschäftsführer Klaus Wellstein gegenüber der RHEINPFALZ. Auf dem Einsiedlerhof erfolge der Neubau am Stammwerk, dort entstehe eine relativ große Halle, die Fundamente seien bereits gesetzt. Die Investition ermögliche Corning, dem wachsenden Bedarf der Automobilhersteller an Filtern gerecht zu werden, die dazu beitragen, die 2017 beziehungsweise 2020 in Kraft tretenden Euro 6c- und China 6-Abgasnormen zu erfüllen, erklärte Wellstein. Mehrere Automobilkonzerne hätten bereits angekündigt, ihre Fahrzeuge mit Partikelfiltern für Benzinmotoren auszustatten, um die Euro 6c Abgasnorm erfüllen zu können. Hintergrund für die Produktionserweiterung bei Corning sind Benzindirekteinspritzungen. Dabei wird der Kraftstoff gegenüber herkömmlichen Einspritzanlagen direkt in den Zylinder gespritzt – mit dem Effekt, dass das Fahrzeug zwar weniger Benzin verbraucht, dafür aber einen höheren Feinstaubausstoß hat. Wellstein erklärte dazu, Direkteinspritzer hätten bislang in der Regel nur Katalysatoren, Mercedes und VW hätten jedoch bereits angekündigt, durch die Bank in ihre Autos Rußpartikelfilter einzubauen. Corning habe schon jetzt Aufträge aus der Automobilindustrie erhalten. Die ersten Verkäufe würden für 2017 erwartet. Das Werk Einsiedlerhof hat rund 500 Mitarbeiter. Zu der Frage, wie sich die Investition auf die Arbeitsplätze auswirkt, sagte Wellstein: „Sie sichert den Erhalt der Arbeitsplätze.“ Durch die neuen Rußpartikelfilter ändere sich auch etwas bei den Katalysatoren der Benzindirekteinspritzer, sie würden kleiner und hochwertiger, womöglich falle bei Wagen mit zwei oder drei Katalysatoren einer weg. Corning sei mit der Filterproduktion für Benzinmotoren breit aufgestellt. Corning teilte mit, das Unternehmen beabsichtige, im Bereich Automotive einen weiteren bedeutenden Geschäftszweig aufzubauen. Der Markt für Fahrzeuge mit direkteinspritzenden Benzinmotoren sei stark gewachsen, der Anteil dieser Fahrzeuge betrage schon jetzt etwa ein Viertel des weltweiten Pkw- Marktes – mit jährlich steigenden Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent. Die Filter von Corning würden aus einer innovativen Kordieritkeramik hergestellt, die neu entwickelte, speziell konzipierte Mikrostruktur reduziere Feinstpartikel bei ungeminderter Motorleistung durch niedrigen Gegendruck. Nach den Worten von Walter Scherer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt und Landkreis wird das Corning-Werk in Kaiserslautern mit neuesten Fertigungslinien und modernster Technologie ausgebaut. Damit vervierfache sich die Produktionskapazität für Filter am Standort, Arbeitsplätze würden langfristig gesichert. |dür

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